Die Lage in den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten entspannt sich, was zunächst eine gute Nachricht ist. Doch bereits in den nächsten Tagen soll erneut Dauerregen einsetzen. Je nach Wettermodell könnten dann zwischen 50 und 100 Liter Regen fallen. Diese Regionen sind betroffen:
Als vor einigen Tagen vor der Jahrhundertflut gewarnt wurde, nahmen viele die Warnungen nicht ernst. Sogar einige "Wetterexperten" spielten die Gefahr herunter, indem sie sie als normales Hochwasser bezeichneten. Doch die Realität sieht anders aus: Mindestens fünf Todesopfer und Schäden in Millionenhöhe sind zu beklagen. Die frühzeitigen Warnungen waren richtig und wichtig und haben möglicherweise noch schlimmeres verhindert. Die Behörden waren rechtzeitig informiert und besser vorbereitet als bei der Ahrtalflut.
Vergleichbar mit der Ahrtalflut war diese Jahrhundertflut in Bezug auf die Regenmenge. Der Unterschied lag darin, dass es im Süden keine schmalen Täler und Brücken gab, die die Situation verschärft hätten. Im Ahrtal führte das schmale Tal zusammen mit den vielen Brücken, an denen sich Treibgut sammelte, zu verheerenden Aufstauungen und einer katastrophalen Flut. Glücklicherweise gab es im Süden diese Probleme nicht, dennoch erreichten die Pegel Rekordhöhen.
Die Pegel der großen Flüsse wie Donau und Rhein steigen weiter an. In Passau wird der Hochwasserscheitelpunkt in den kommenden Stunden erwartet und dürfte knapp über 9 Metern liegen. Auch der Rhein erreicht rund um Worms und Mainz seinen Scheitelpunkt, jedoch sind dort Überschwemmungen weniger wahrscheinlich, da die Rheindeiche ausreichend hoch sind. Nach und nach wird das Wasser abfließen. Heute beruhigt sich die Wetterlage etwas, die Sonne scheint auch im Süden und Temperaturen bis zu 25 Grad werden erwartet. Doch schon ab Freitag könnte das ruhige Wetter im Süden wieder drastisch kippen.
Zum Wochenende sind neue Regenfälle und Dauerregen angekündigt. Je nach Wettermodell könnten 30 bis 50, am Alpenrand sogar bis zu 100 Liter Regen fallen. Diese Regenmengen werden hauptsächlich südlich der Donau und am Alpenrand erwartet. Die Regenfälle könnten die alpennahen Flüsse und Bäche erneut stark ansteigen lassen, was wiederum die Donau beeinflussen würde. Das europäische Wettermodell ECMWF prognostiziert innerhalb von 10 Tagen sogar über 100 Liter Regen am Alpenrand. Diese Entwicklung ist besorgniserregend. Zudem könnte sich der Regenschwerpunkt verschieben, möglicherweise weiter nach Norden, wodurch weite Teile der aktuellen Flutgebiete erneut betroffen wären.
