Die Arbeitskräftenachfrage deutscher Unternehmen stagniert im anhaltenden Lockdown. Im Vorfeld der Frühjahresbelebung sei der Kräftebedarf stabil, erhalte wegen der pandemiebedingten Wirtschaftsbeschränkungen aber keine zusätzlichen Impulse, erklärte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag. Ihr Stellenindex (BA-X) blieb mit 97 Punkten im Februar auf dem Wert des Vormonats Januar. Im Vergleich zum Februar 2020 lag der Indikator 18 Punkte im Minus.
Der Bestand an gemeldeten Stellen fiel im Februar - außer in der Landwirtschaft und im Baugewerbe - in allen Branchen kleiner aus als im Februar 2020, wie die BA mitteilte. Ein Viertel des Rückgangs geht demnach auf die Zeitarbeit zurück. Auch das Gastgewerbe, der Handel und die Logistikbranche sowie wirtschaftliche Dienstleister wie Friseure und Reisebüros meldeten "erheblich weniger Personalbedarf".
"Zur Stagnation trägt auch bei, dass in der momentan angespannten Lage Beschäftigte seltener freiwillig ihren Arbeitsplatz wechseln", erklärte die BA weiter. Die niedrigere Fluktuation führe dazu, dass Unternehmen weniger Stellen neu besetzen müssten.
Dass der aktuelle Corona-Lockdown die Nachfrage nach Arbeitskräften nicht einbrechen ließ, führte die Agentur auf einen Frühjahreseffekt zurück: "Wie im Februar üblich" hätten die Stellenmeldungen zumindest im Vergleich zum Vormonat Januar in vielen Branchen zugenommen.
Der BA-X beruht auf den bei der BA gemeldeten Stellenangeboten und wird monatlich veröffentlicht. Der saison- und kalenderbereinigte Indikator bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen ab und spiegelt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen wider.
by INA FASSBENDER