Hans-Ulrich von Oertzen, Mitverfasser der "Walküre“-Befehle und Unterstützer des Widerstands gegen Hitler, ist Gegenstand neuer Ermittlungen. Nun werden dramatische Details seines Todes bekannt, direkt nach dem Telefonat mit seiner Frau steckte er sich eine Granate in den Mund! Hier die unglaubliche Geschichte:
Im Vorfeld betonte Keil, dass von Oertzen eine zentrale Rolle in der Verschwörung gegen Hitler spielte, jedoch bis heute weitgehend unbekannt geblieben ist. "Er arbeitete eng mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg zusammen, verfasste mit ihm die entscheidenden 'Walküre'-Befehle, organisierte Sprengstoff und überprüfte im Juli 1944 die Einsatzbereitschaft der Truppen in Berlin,“ erklärt der Autor. Am Tag des Attentats, dem 20. Juli 1944, war von Oertzen vom Wehrkreiskommando am Hohenzollerndamm aus damit beschäftigt, Befehle weiterzugeben und auftretende Probleme zu lösen. Nach dem Scheitern des Anschlags wurde er verhaftet. Erst am nächsten Morgen erkannte man die Tragweite seiner Beteiligung. Bevor er jedoch weiteren Verhören ausgesetzt werden konnte, entschied sich von Oertzen für den Freitod, indem er eine Gewehrsprenggranate in seinem Mund zündete.
Das Buch basiert unter anderem auf einer Auswahl von etwa 240 Briefen, die von Oertzen zwischen 1942 und 1944 an seine Frau schrieb. Diese erstmals veröffentlichten Dokumente werfen ein einzigartiges Licht auf seinen inneren Wandel. Sie zeigen seinen Weg vom überzeugten Soldaten zu einem desillusionierten und tief enttäuschten Mann, der dennoch an eine gemeinsame Zukunft glaubte. Besonders bewegend: Von Oertzen heiratete seine Frau nur vier Monate vor dem Attentat. Lars-Broder Keil unterstreicht zudem die Bedeutung der Briefe für das Verständnis der engen Beziehungen unter den Beteiligten des Staatsstreichs innerhalb der Heeresgruppe Mitte. Sie offenbaren neue Einblicke in die menschlichen und emotionalen Dimensionen des Widerstands gegen das NS-Regime.