Bei den gemeinsamen Ermittlungen mehrerer Polizeipräsidien, des Landeskriminalamts und der Staatsanwaltschaft Stuttgart im Zusammenhang mit mehreren Schüssen in Baden-Württemberg sind weitere Waffen beschlagnahmt worden. Wie die Ermittler am Mittwoch mitteilten, war Ende Juli bei Geislingen an der Steige ein Autofahrer kontrolliert worden. Im Wagen des 20-Jährigen fanden die Beamten eine Schreckschusswaffe, die zu einer scharfen Schusswaffe umgebaut worden war.
Außerdem seien eine größere Menge Testosteron und mehrere Handys beschlagnahmt worden. In der Wohnung des 20-Jährigen sei noch eine Schreckschusspistole gefunden worden. Das Landeskriminalamt prüft nun, ob die umgebaute Waffe für die Schüsse im Großraum Stuttgart benutzt wurde. Zudem wird untersucht, ob der 20-Jährige einen Bezug zu den Taten hat. Die Ermittlerinnen und Ermittler sprachen von "milieuspezifischen Auseinandersetzungen".
Mitte Juli war bekannt geworden, dass sie in dem Zusammenhang mehrere hundert Verdächtige im Visier haben. 24 Menschen saßen damals in Untersuchungshaft. Auch der kürzlich bei Geislingen kontrollierte 20-Jährige war dem Haftrichter vorgeführt worden, gegen ihn wurde aber kein Haftbefehl erlassen.
Im Großraum Stuttgart waren in den vergangenen Monaten immer wieder Schüsse abgegeben worden, bei denen teils Menschen verletzt wurden. Für die Ermittlungen arbeiten die Polizeipräsidien Reutlingen, Stuttgart, Ludwigsburg und Ulm, das LKA und die Staatsanwaltschaft Stuttgart zusammen. "Die Polizei Baden-Württemberg nimmt jede Möglichkeit wahr, um die Machenschaften dieser kriminellen Gruppierungen zu durchkreuzen", erklärte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU).
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