München/Konstanza/Kreta – In der eskalierenden Situation des Ukraine-Krieges schickt Russlands Präsident Wladimir Putin eine weitere bedrohliche Botschaft aus: Ab dem 20. Juli werden alle Schiffe, die ukrainische Häfen im Schwarzen Meer anlaufen, als potenzielle Feinde eingestuft, wie das russische Verteidigungsministerium via Telegram bekanntgab. Aber – diese NATO-Stützpunkte könnten Putin einen Strich durch die Rechnung machen!
Diese Ankündigung betrifft auch Frachtschiffe aus NATO-Mitgliedsländern wie Rumänien, Bulgarien und der Türkei, die regelmäßig im Schwarzen Meer unterwegs sind. Die NATO hat wiederum eine starke Präsenz südlich und westlich des Schwarzen Meeres. Angesichts dieser jüngsten Entwicklungen stellt sich die Frage, ob Putin ein waghalsiges Risiko eingeht oder ob es sich lediglich um einen Bluff handelt. Die Tatsache, dass es drei NATO-Stützpunkte in unmittelbarer Nähe des Schwarzen Meeres gibt, könnte Moskaus wahren Absichten entlarven.
Einer dieser Stützpunkte ist die Nato-Luftwaffenbasis Konstanza in Rumänien, wo das “Southern Air Policing” ins Leben gerufen wurde, um den Luftraum an der südlichen Ostflanke der NATO zu überwachen. Die Sicherung des Luftraums über dem Schwarzen Meer wird seit 2017 durch wechselnde Rotationen von Luftstreitkräften verschiedener Mitgliedsstaaten vom Stützpunkt Mihail Kogalniceanu gewährleistet. Hier operierten auch deutsche Eurofighter im Rahmen des “Air Policing” kurz vor und nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine. In der Türkei liegt der Stützpunkt Incirlik, den die USA seit den Anschlägen vom 11. September 2001 umfangreich nutzen. Die USA haben auf diesem Flugplatz im Rahmen der nuklearen Teilhabe taktische Atomwaffen stationiert, die von Kampfjets transportiert werden können. Die NATO könnte von hier aus im Schwarzen Meer operieren und auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich mit seiner Zustimmung zum Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens von Putin entfernt.
Ein weiterer bedeutender Stützpunkt liegt auf Kreta, Griechenland, bei Souda Bay, wo die griechischen und amerikanischen Luftstreitkräfte einen gemeinsamen Luftwaffenstützpunkt nutzen. Von hier aus können die USA und ihre griechischen Verbündeten sowohl im östlichen Mittelmeer als auch über dem Schwarzen Meer Einsätze fliegen. Die USA haben im Mai 2022 sogar zehn Tarnkappenjets vom Typ F-35 und 14 Kampfbomber F-15 nach Kreta verlegt – samt 500 Piloten und Technikern – als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine. Angesichts dieser beunruhigenden Drohungen forderten einige Militärexperten die NATO auf, Schiffe im Schwarzen Meer zu eskortieren. Obwohl die NATO bisher jedoch nur Warnungen an die zivile Schifffahrt ausgesprochen hat, bleibt die Situation angespannt, und die Entwicklungen in der Region werden weiterhin sorgfältig beobachtet. Die internationale Gemeinschaft bleibt in Alarmbereitschaft, um die Sicherheit und Stabilität in der Region zu gewährleisten und weitere Eskalationen zu verhindern.