RTL hat endgültig genug von Michael Wendler (48). Wie der Sender am Mittwoch (6. Januar) in einer Pressemitteilung bekannt geben hat, wird der Schlagersänger aus den verbliebenen bereits abgedrehten Folgen der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" herausgeschnitten. Zuvor hatte Wendler behauptet, eine am Dienstag (5. Januar) von Bund und Ländern festgelegte Corona-Schutzmaßnahme würde Zustände wie in Konzentrationslagern schaffen.
Der Sender erklärte, "sich klar und eindeutig von den aktuellen Äußerungen Michael Wenders" zu distanzieren, "in denen er die gestern festgelegten Lockdown-Maßnahmen [...] in national-sozialistischen Kontext setzt". RTL-Geschäftsführer Jörg Graf (54) sagte: "Wir verurteilen jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung auf das Schärfste." In Zeiten, in denen es darum gehe, "durch gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt gemeinsam eine schwere Krise zu bewältigen", werde RTL "nicht die Bühne für Menschen sein, die ihrerseits Spaltung und Verharmlosung propagieren".
RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer sagte gegenüber "Bild", Wendler habe mit seinem Vergleich eine rote Linie überschritten. Der 48-Jährige hatte auf seinem Kanal in der Nachrichten-App Telegram zur Begrenzung des Bewegungsradius von 15 Kilometern für Bewohner von Hotspots geschrieben: "KZ Deutschland??? Es ist einfach nur noch dreist, was sich diese Regierung erlaubt! Das Einsperren von freien und unschuldigen Menschen ist gegen jegliche Menschenwürde!!!" Später hatte er in einer Instagram-Story versucht, zurückzurudern, und behauptet, mit "KZ" sei "Krisenzentrum" gemeint gewesen.
RTL und Michael Wendler hatten ihre Zusammenarbeit im vergangenen Herbst beendet. In den bereits abgedrehten 13 Casting-Folgen von "DSDS" war der Schlagersänger dennoch zu sehen, die erste flimmerte am Dienstagabend (5. Januar) über die TV-Bildschirme. Bevor die Ausstrahlung der nächsten Folge am Samstag (9. Januar) ansteht, wird die verantwortliche Produktionsfirma alle Szenen mit dem Juror entfernen, "selbst wenn dabei für die Zuschauer sichtbare, dramaturgische Lücken entstehen", so RTL.