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Nach Eklat: "Plötzlich arm, plötzlich reich" abgesetzt

Es sind "Fehler passiert"

Nach dem Eklat um die Sendung "Plötzlich arm, plötzlich reich" hat SAT.1 entschieden, die Sendung komplett aus dem Programm zu nehmen. Das gab der Sender auf Instagram bekannt. Matthias Distel (44), vielen wohl besser bekannt als Sänger Ikke Hüftgold, hatte gegen den Sender und die verantwortliche Produktionsfirma Imago TV Film- und Fernsehproduktion GmbH zuvor öffentlich schwere Vorwürfe erhoben und später sogar Strafanzeige erstattet.

"SAT.1 hat entschieden, die Sendung mit sofortiger Wirkung zu beenden", heißt es in einem auf Instagram veröffentlichten Statement. Die Aufarbeitung des letzten Drehs liefen noch, allerdings stehe außer Frage fest, "dass hier Fehler passiert sind, für die wir die Öffentlichkeit und die Familie um Entschuldigung bitten". Die Verantwortlichen des Senders seien außerdem zu dem Entschluss gekommen, dass die Sendung nicht mehr zu "dem SAT.1 passt, das wir gemeinsam mit und für unsere Zuschauer:innen weiterentwickeln wollen", heißt es weiter. Deshalb würde es keine neuen Folgen geben. Auch bereits fertig produzierte Folgen würden nicht mehr ausgestrahlt werden.

"An oberster Stelle steht das Wohl der Kinder und der Familie, mit der wir in engem Austausch stehen. Auch in den Monaten, die vor uns liegen, werden wir die Familie bestmöglich in ihrem Sinne finanziell und menschlich unterstützen", so der Sender weiter. Es sei niemals das Ziel gewesen, Menschen zu verletzen: "Zu unserem Selbstverständnis gehört die Bereitschaft, Dinge zu verändern und uns zu verbessern. Daran werden wir weiterhin arbeiten."

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Auch die Produktionsfirma meldete sich zu Wort. In einem Presse-Statement der geschäftsführenden Gesellschafterin Andrea Schönhuber heißt es: "Imago TV steht hinter der Entscheidung von SAT.1, nach der kontroversen öffentlichen Debatte der vergangenen Tage, das Format "Plötzlich arm, plötzlich reich" einzustellen. Wir bedauern vor allem, dass eine an den Dreharbeiten beteiligte Familie in die öffentliche Auseinandersetzung hineingezogen worden ist. Wir stehen weiter in Kontakt mit der Familie und wünschen vor allem den Kindern, dass sie von diesen Auseinandersetzungen möglichst wenig mitbekommen."

Das wirft Matthias Distel den Machern vor

In "Plötzlich arm, plötzlich reich" tauscht eine wohlhabende Familie eine Woche lang mit einer sozial schwächeren Familie. Distel hatte Anfang der Woche in einem rund 20 Minuten langen Video auf Instagram unfassbare Vorwürfe gegen die Macher des TV-Formats erhoben. In dem Statement, das in der geschriebenen Form auch auf seiner Website nachzulesen ist, spricht Distel unter anderem von "skandalösen Umständen" und wirft dem Sender und der Produktionsfirma vor, dass das Wohl "von zwei schwer traumatisierten Kindern [...] von den verantwortlichen Medienanstalten mit Füßen getreten" worden sei.

Nach erstmaligem Betreten der Wohnung habe er "beim Anblick dieser Zustände", in denen die Familie lebt, weinen müssen. Während eines Blicks in einen dortigen Kalender habe sich herausgestellt, dass sowohl die beiden jüngsten Kinder als auch die Mutter der Familie sich in psychologischer Behandlung befinden. Die Produktion habe über die Behandlung der Kinder Bescheid gewusst.

Weiter erklärt er: "Sofort kam die Frage bei uns auf, ob man Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, die offensichtlich psychische Probleme haben, rechtlich und moralisch gesehen in ein Fernsehformat ziehen kann [...]." Nachdem der Sänger später über eine Freundin der Mutter vor der laufenden Kamera dann erfahren habe, "dass die Kinder in der Vergangenheit durch ihren eigentlichen Vater schwerste Kindesmisshandlungen erlitten haben sollen", habe er die Dreharbeiten sofort abgebrochen. In Limburg erstattete er wenige Tage später dann Strafanzeige gegen Sat.1 und Imago TV.