Die letzten Jahre im Leben von Willi Herren waren nicht leicht. Doch der Entertainer, der zuletzt vorwiegend in Reality-Formaten zu sehen gewesen war, galt als unterhaltsam, fröhlich und direkt. Mit seiner polarisierenden Art kam er bei den Zuschauern sehr gut an. Dementsprechend groß war die Trauer nach Willis Tod. Alle fragen sich seitdem, wie es bloß zu dieser Tragödie kommen konnte.
Immer wieder konnte es vorkommen, dass Willi mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen hatte. “Ich will, dass mir geholfen wird, deswegen gehe ich an die Öffentlichkeit”, hatte der Schauspieler erklärt und so einen öffentlichen Hilfeschrei ausgestoßen. Statt Hilfe zu bekommen wurde Willi stattdessen immer mehr ins Rampenlicht gestossen. Bei vielen von Willis Exzessen war die Kamera dabei. So wurden zahlreiche Details aus Willis Privatleben in der Öffentlichkeit breitgetreten. Egal ob Trennungsstress, Nervenzusammenbruch oder Drogenentzug. In Willis wildem Leben war die Kamera in den letzten Jahren ein ständiger Begleiter. Denn schließlich sorgten vor allem die Abstürze des Entertainer für Quote bei den Fernsehsendern. So enstand eine toxische Beziehung zwischen Willi und dem Reality-TV von denen vor allem die Sender profitierten, während der Schauspieler an dieser Beziehung zerbrach.
Kurz nach Willis Tod meldet sich nun Prinz Marcus von Anhalt zu Wort, der genau wie Willi bei der letzten Staffel von “Promis unter Palmen” beim Fernsehsender Sat.1 dabeigewesen ist. “Das Fernsehen hat ihn umgebracht”, mutmasst Prinz Marcus von Anhalt beim Magazin “Closer”. Zuvor hatte von Anhalt vor allem durch seine homophober Ausfälle in der Sendung für einen Skandal gesorgt. Dadurch war von Anhalt nicht nur bei Presse und Zuschauern in Ungnade gefallen. Auch der ausstrahlende Sender Sat.1 distanzierte sich von ihm. Nun jedoch gibt Markus von Anhalt einen Einblick hinter die Kulissen der Reality-Show: “Wir waren eine gefühlte Ewigkeit im Quarantäne-Hotel, als wir ins Haus kamen, waren wir quasi ausgehungert und völlig aggressiv.” Von Anhalt gibt zu, selbst nur “zum Spaß” an der Show teilgenommen zu haben. Doch bei Willi sei die Situation deutlich anders gewesen. “Er hatte Schulden. Seine Gage ist direkt an den Insolvenz-Verwalter gegangen. Willi brauchte das Geld und war deswegen in diesen ganzen Sendungen”, erklärt der 54-Jährige Adoptiv-Adelige seine Sicht der Dinge. Aus diesem Grund sei Willi in den TV-Shows ein ums andere Mal immer wieder mit seinen Süchten konfrontiert worden. “Egal ob ‘Sommerhaus der Stars’, ‘Promi Big Brother’ oder Sonstiges. Die geben dir alles, was du willst, und erwarten Unterhaltung”, kritisiert von Anhalt. So soll hinter den Kulissen reichlich Alkohol fließen. Sogar bei Drogenkonsum werde angeblich weggeschaut: “Die Unzurechnungsfähigkeit sorgt für Unterhaltung”, benennt von Anhalt das Konzept der Reality-Shows. Trägt das Fernsehen also eine Mitschuld an Willis Tod?