Am Mittwoch hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer getroffen, um über geeignete Maßnahmen bei der Bekämpfung des gefährlichen Coronavirus zu beraten. Wie es aussieht läuft nach der Sitzung wohl alles auf eine weitere Verschärfung der Corona-Regeln heraus. Denn die Bundesregierung drängt angeblich auf eine erweiterte Maskenpflicht und die Beschränkung der Teilnehmerzahlen bei kleineren Privatfeiern.
Nach der Sitzung am Mittwoch scheint es nur noch eine Frage der Zeit, wann genau die Corona-Regeln erneut verschärft werden. Denn darauf weist ein Entwurf der Beratungsgespräche zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten der Bundesländer eindeutig hin. Denn duch den starken Anstieg der Infektionszahlen sind weitere Beschränkungen im öffentlichen Leben vermutlich unumgänglich. Deshalb arbeitet die Bundesregierung offenbar bereits an einer Ausweitung der Maskenpflicht. Neue Regelungen zu dem umstrittenen Beherbergungsverbot dagegen wird es offenbar vorerst nicht geben. Allerdings müssen sich die Bewohner von Gebieten mit hohen Infektionszahlen auf weitergehende Beschränkungen einstellen. Die erweiterte Maskenpflicht und eine frühere Sperrstunde für die Gastronomie soll dann bereits bei 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner eingeführt werden. Dies geht aus einem der Entwurf hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Maskenpflicht soll zukünftig überall dort zur Geltung kommen, wo viele Menschen über einen längeren Zeitraum dicht beieinander sitzen oder für längere Zeit zusammen sind. Beim Überschreiten der Grenzwerte sollen zudem automatisch Bars und Clubs geschlossen werden. Auf welche Uhrzeit die neue Sperrstunde gelegt wird und auf wie viele Teilnehmer private Veranstaltungen reduziert werden sollen, ist in dem Entwurf jedoch bisher nicht angegeben. Über die zukünftig gültigen Zahlen dürfte es zu einem intensiven Meinungsaustausch der Politiker kommen. Allerdings will die Bundesregierung die deutschen Bürger noch einmal darum bitten, genau abzuwägen, ob jede Art von Feierlichkeiten in der augenblicklichen Lage wirklich notwendig sind. Gleichzeitig wurde angekündigt für Geschäfte, die ihren Betrieb erneut erheblich einschränken müssen, weitere finanzielle Hilfe bereitzustellen. Zum umstrittenen Beherbergungsverbot wird es keine neuen Regeln geben. Allerdings will die Bundesregierung auch hier die Bundesbürger bitten, keine unbedingt erforderliche Reisen aus Risikogebieten heraus vorzunehmen oder Reisen zu innerdeutschen Gebieten mit hohen Infektionszahlen vorzunehmen
Im Augenblick haben viele Bundesländer angeordnet, dass Reisende aus Gebieten mit hohen Infektionszahlen nur bei Vorlage eines negativen Corona-Tests ein Zimmer erhalten, wenn sie in Hotels oder Pensionen übernachten möchten. Die privaten Übernachtungen bei Freunden und Familie sind dagegen nicht verboten. Diese Vorgabe hatte unter anderem wegen der gerade anstehende Herbstferien zu Diskussionen geführt. Man darf gespannt sein, welche Maßnahmen letztendlich getroffen werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte immer wieder betont, das ein erneutes Herunterfahren sowohl des gesellschaftlichen als auch des wirtschaftlichen Lebens unbedingt verhindert werden müsse.