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Nach Anzünden von Haus mit Mutter Mordprozess gegen 56-Jährigen begonnen

Weil er das gemeinsam mit seiner Mutter bewohnte Haus anzündete und diese dabei starb, hat vor dem Landgericht Detmold ein Mordprozess gegen den 56-jährigen Sohn begonnen. Zu Beginn am Montag wurde die Anklage verlesen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Dieser zufolge kam es zwischen dem Angeklagten und seiner 77 Jahre alten Mutter in der Vergangenheit immer wieder zu Streit.

Der Mann habe dann den Entschluss gefasst, sie zu töten. Die beiden wohnten demnach in Detmold zusammen in einem Einfamilienhaus, die Mutter im Obergeschoss. In dieser Etage soll der 56-Jährige am Abend des 25. November Benzin vergossen und angezündet haben. 

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dies mit der Absicht getan zu haben, das Gebäude in Brand zu setzen und seiner Mutter den Fluchtweg abzuschneiden. Er habe sie auf diese Weise grausam töten wollen. 

Die Frau konnte aufgrund der Flammen nicht mehr über das Treppenhaus aus dem Haus fliehen, wodurch sie massive Brandverletzungen an rund 65 Prozent ihres Körpers erlitt. Die Feuerwehr rettete die 77-Jährige schließlich aus dem Fenster des ersten Obergeschosses, sie starb jedoch am Tag darauf in einem Krankenhaus an ihren schweren Brandverletzungen.

Der Angeklagte äußerte sich laut Gerichtssprecher am Montag nicht zu der Tat. Sein Verteidiger habe jedoch erwähnt, dass sich der 56-Jährige zu einem späteren Zeitpunkt einlassen und die Vorwürfe gegen ihn bestreiten werde. 

Der Mann befindet sich aufgrund der Verurteilung in einer anderen Sache - unter anderem wegen Bedrohung und Beleidigung - bereits in Haft. Für das Verfahren vor einer Strafkammer wurden bislang zwei weitere Termin im August angesetzt.

awe/pw