Ist Hitlers Schatz aus Berlin entkommen? In den letzten Tagen des Krieges hatte Adolf Hitler im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei seinen 56. Geburtstag gefeiert. Damals stand die Rote Armee bereits vor den Toren Berlins und feuerte unablässig Granaten auf die deutsche Hauptstadt ab. Zu Hitlers letzten Geburtstag am 20 april 1945 war der Zweite Weltkrieg längst entschieden. Doch am Abend dieses Tages war vom Flughafen in Berlin-Tempelhof ein Flugzeug vom Typ JU 52 mit zahlreichen Stahlkisten beladen worden. Im Anschluss flogen diesem Flieger mehrere Männer in Uniformen so wie Frauen in Kostümen und Manteln aus der belagerten Hauptstadt davon. Die Kennung des Lufthansa-Fluges war D-ANAJ – geflogen von Hitlers Lieblingsregisseur!
Dieser Flug der Lufthansa wird die letzte Maschine sein, die Berlin vor dem Ende des Krieges verlassen kann. Ziel des Fluges ist Prag und an Bord soll sich Hitlers Lieblingsregisseur Hans Steinhoff befunden haben, der unter anderem den Propagandastreifen “Hitlerjunge Quex“ gedreht hatte. Zu diesem Zeitpunkt drehte Steinhoff in Prag den Film “Shiva und die Galgenblume“, bei dem auch Schauspiel-Legende Hans Albers beteiligt war. Um diesen Flug ranken sich zahlreiche Geheimnisse. Denn es gab nie eine Passagier- oder Frachtliste. Lediglich ausgewählte Personen durften Berlin kurz vor dem Kriegsende noch verlassen. Steinhoff galt als reicher Mann, der möglicherweise mit diesem Flug sein Vermögen retten wollte. Es steht allerdings auch fest, dass dieser Plan zum Scheitern verurteilt war. Kurz nach dem Start um 20:00 Uhr war die Maschine von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden und zwischen den Orten Glienig und Buckow in Brandenburg abgestürzt. Lediglich ein Ingenieur an Bord überlebte den Absturz, während 18 Menschen ums Leben kamen.
Mehr als 77 Jahre später steht nun Kora Dalager (80) am Absturzort der Maschine. Sie ist Steinhoffs Enkelin, was sie allerdings erst im Jahr 1958 erfahren hat. Denn sie ist das Kind einer Frau, die ein uneheliches Kind des Nazi-Stars mit einer Jüdin gewesen ist. Nun will sie mehr über ihren Großvater wissen. “Er war ein Nazi und ein Opportunist. Doch die Umstände dieses Fluges sind so mysteriös“, verdeutlicht Dalager. Zu dieser Auffassung kommt auch Wolfgang Luplow (60), der bis ins Jahr 2019 Bürgermeister der Ortschaft Gliening gewesen ist. Seit dem Absturz das Lufthansa-Fluges über dem Ort mit 140 Einwohnern ranken sich Legenden um den Absturz. Angeblich sein damals Bewohner des Dorfes mit Bündeln voller Geld, das teilweise verkohlt gewesen sein soll, zur nächsten Bank gegangen. In den Trümmern sollen auch Schmuck und Kunstwerke gefunden worden sein. Nun wollen die Enkelin und der Bürgermeister endlich herausfinden, welches Geheimnis der letzte Flug der Lufthansa aus Berlin über Jahre geborgen hat. Die ARD wird die Doku “Der letzte Flug – Ein deutsches Geheimnis“ am 17. Oktober gegen 23:35 Uhr ausstrahlen.
