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Mutmaßliches Hisbollah-Mitglied wegen Hariri-Mords schuldig gesprochen

Drei weitere Angeklagte freigesprochen

Im Prozess um den tödlichen Anschlag auf den libanesischen Ex-Regierungschef Rafik Hariri hat ein UN-Sondergericht ein mutmaßliches Mitglied der Hisbollah-Miliz schuldig gesprochen. Der 56-jährige Salim Ajjasch wurde in Abwesenheit als Mittäter des 2005 verübten Mordanschlags auf Hariri verurteilt, wie Richter David Re am Dienstag verkündete. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Drei weitere Angeklagte wurden freigesprochen.

"Die Prozesskammer befindet Herrn Ajjasch als Mittäter an der Ermordung von Rafik Hariri ohne jeden begründeten Zweifel für schuldig", sagte der Richter. Hariri und 21 weitere Menschen waren am 14. Februar 2005 bei einem Bombenanschlag auf den Konvoi des sunnitischen Ex-Regierungschefs in Libanons Hauptstadt Beirut getötet worden. Ein Selbstmordattentäter hatte einen Kleinlaster mit zwei Tonnen Sprengstoff zur Explosion gebracht und eine gewaltige Explosion ausgelöst, deren Wucht in ganz Beirut zu spüren war.

Das 2007 vom UN-Sicherheitsrat eingesetzte Sondertribunal zur Aufklärung des Mordes an Hariri hatte seit 2009 in Leidschendam bei Den Haag vier Angeklagten in Abwesenheit den Prozess gemacht.

Bei ihnen handelte es sich um mutmaßliche Mitglieder der mächtigen schiitischen Hisbollah-Miliz. Der mutmaßliche Drahtzieher des Anschlags, der Hisbollah-Kommandeur Mustafa Badreddine, soll im Mai 2016 in Syrien getötet worden sein und stand deshalb nicht vor Gericht. Der nun verurteilte Ajjasch soll die Ausführung des Attentats koordiniert haben. Ihm wurden ein terroristischer Anschlag, Mord in 22 Fällen und versuchter Mord in 226 Fällen zur Last gelegt.

by Mahmoud ZAYYAT