Es gab für Lenovo nach den zahlreichen Leaks der vergangenen Wochen nicht mehr viel Neues zu verkünden, aber nun ist das Moto Z3 Play auch offiziell vorgestellt worden. Das neueste Smartphone der Serie hält natürlich an dem modularen Konzept fest, steigt aber auf den Snapdragon 636 und ein größeres Display mit schmaleren Rändern um.
Randloses Display und seitlicher Fingerabdrucksensor
Die wichtigste Neuerung gegenüber bisherigen Modellen der Serie ist sicher das Display, dessen Diagonale auf 6 Zoll und Auflösung auf 2280×1080 (FHD+) angehoben wurde. Das von 2.5D Gorilla Glass 5 geschützte Super AMOLED Panel präsentiert sich außerdem nun ebenfalls im modernen 2:1-Format und nimmt dank schmaler Ränder fast die gesamte Front ein.
Nachdem die Rückseite durch den modularen Ansatz blockiert und bei einer Display-To-Body-Ratio von 79 Prozent auf der Vorderseite nicht mehr viel Platz bleibt, ist der Fingerabdrucksensor nun an die Seite gewandert. Einen separaten Powerbutton gibt es dennoch, er ist dezent texturiert und findet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Interessant außerdem: Es gibt nur einen Frontlautsprecher, was die fehlenden Lautsprecheröffnungen in den vorausgegangenen Leaks erklärt. Ein 3.5mm-Klinkenanschluss fehlt ebenfalls, zumindest liegt aber ein Adapter bei.
Qualcomm Snapdragon 636 und 12 Megapixel Dual-Cam
Im Inneren des Moto Z3 Play schlägt wie gehabt ein SoC aus Kalifornien. Der Qualcomm Snapdragon 636 um genau zu sein, dessen acht Kryo CPUs mit bis zu 1.8 GHz takten und von einer 850MHz Adreno-509-GPU begleitet werden – ich hatte irgendwie auf den Snapdragon 660 gehofft, aber der 636er findet sich schließlich auch in vergleichbaren Modellen wie dem neuen Nokia X6 und dem Redmi 5 Pro. Dem SoC stehen hier jedenfalls 4GB RAM zur Verfügung, während an internem Speicher per microSD erweiterbare 32 oder 64GB geboten werden.
Weiterhin unterstützt das Moto Z3 Play WiFi 802.11ac, NFC, Bluetooth 5.0 und diverse Ortungsdienste. Das Smartphone bietet Platz für zwei nanoSIM-Karten und unterstützt alle notwendigen LTE-Frequenzen. Softwareseitig kommt ein weitgehend unangetastetes Android 8.1 Oreo zum Einsatz.
Eine Dual-Cam hat dieser Tage ohnehin jedes Smartphone und auch das Moto Z3 Play stellt da keine Ausnahme dar. Dem mit einer f/1.7-Blende ausgestattem 12 Megapixel Sensor steht hier ein zweiter 5 Megapixel Sensor für Tiefenschärfe-Effekte zur Seite. Die vorinstallierte Kamera-Anwendung integriert YouTube Livestreams und Google Lens, sowie die üblichen Beauty-Effekte für Fotos, die mit der 8 Megapixel (f/2.0-Blende) aufgenommen wurden.
Schlankes Design, schmaler Akku – aber kompatibel mit unzähligen Moto Mods
Nach der erfolgreichen ersten Generation hat sich die Play-Serie anschließend aus unerfindlichen Gründen auf ein schlankes Design statt langer Akkulaufzeit konzentriert und das Moto Z3 Play bildet da keine Ausnahme. 3000mAh fasst der fest verbaute Li-Ion Akku des 6.75mm schlanken sptitzwassergeschützten Smartphones. Daher verweist man ergänzend auf das Power Pack, das weitere 2220mAh ergänzt und damit eine Akkulaufzeit von insgesamt bis zu 40 Stunden ermöglichen soll – von dem schlanken Design bleibt dann aber nicht mehr viel. Mit dem Turbopower Pack gibt es noch eine 3490mAh-Variante, die sogar separat aufgeladen werden kann und auch Incipio bietet eine Akku-Mod.
Auch sonst weiß sich das Moto Z3 Play natürlich vor allem mit dem modularen Ansatz zu profilieren. Während LG (mit den LG Friends) und zuletzt auch Essential daran gescheitert sind, hält Lenovo an dem Konzept fest und erweitert stetig das Angebot an teils sehr interessanten oder zumindest außergewöhnlichen Moto Mods.
Die Auswahl ist mittlerweile beeindruckend umfangreich und fasst neben den erwähnten Akkupacks und den schon etablierten JBL Soundboost Speakern und insta-share Projektoren auch eine Hasselblad TrueZoom Mod mit zehnfachem optischen Zoom und Xenon-Blitz, einen Polaroid-mäßigen Drucker, eine 360°-Kamera, einen tragbaren Amazon Echo und ein GamePad mit Joysticks und Steuerkreuz.
Außerdem gibt es diverse Style Shells zur Individualisierung des eigenen Smartphones – einige davon ergänzen Wireless Charging, denn normalerweise kann das Moto Z3 Play nur über den USB Typ C Anschluss (und das 15W-TurboPower-Ladegerät) aufgeladen werden. Alle Moto Mods sind weiterhin mit allen modularen Z-Modellen kompatibel und werden über rückseitige Magneten mit dem Smartphone verbunden.
Das Moto Z3 Play erscheint auch in Deutschland “In Kürze”, Informationen zum Preis gibt es bis dato anscheinend noch keine.