Vor knapp 48 Jahren verschwand die kleine Gretchen Harrington (†8) auf dem Weg zu einem Bibel-Camp
Vor fast 48 Jahren, genauer gesagt am 15. August 1975, verschwand die kleine Gretchen Harrington (†8) auf dem Weg zu einem Bibel-Camp im US-Bundesstaat Pennsylvania. Ihre Familie war verzweifelt und hoffte auf ein Wunder. Doch wenige Wochen später wurde ihre Leiche in einem Park, elf Kilometer von ihrem Zuhause entfernt, gefunden.
Die Polizei stellte die Ermittlungen ein, doch die Beamten gingen weiterhin Hinweisen nach
Die Polizei konnte damals keine Spur zum Täter finden und stellte die Ermittlungen nach einigen Jahren offiziell ein. Dennoch ließen die Beamten nicht locker und verfolgten immer wieder mögliche Hinweise. Und jetzt, nach fast 48 Jahren, wurde der Mörder endlich gefasst.
David Zandstra, ehemaliger Pastor und Mitveranstalter des Bibel-Camps, als Täter identifiziert
Der Täter entpuppte sich als David Zandstra (83), ein ehemaliger Pastor und Mitveranstalter des Bibel-Camps, zu dem die achtjährige Harrington wollte. Die Lösung des Kriminalfalls kam durch eine Frau, die im Januar von den Ermittlern befragt wurde. Sie war früher mit Zandstras Tochter befreundet und gab an, dass der Vater sie im Schlaf sexuell belästigt habe.
Der ehemalige Pastor gibt Entführung und Mord zu
Aufgrund dieser Aussage konfrontierten die Ermittler den ehemaligen Pastor mit den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs. Zandstra bestritt die Vorwürfe, gab jedoch zu, Gretchen Harrington vor fast 48 Jahren entführt und getötet zu haben. Kurz vor der Polizeikontrolle verstarb die Frau, die die Aussage gemacht hatte, an Brustkrebs.
Ein schreckliches Verbrechen und eine Familie, die auf Gerechtigkeit hofft
Laut der Bezirksstaatsanwaltschaft von Delaware County hat Zandstra damals mit seinem grünen Kombi neben dem Mädchen angehalten und ihr eine Mitfahrgelegenheit angeboten. Er brachte sie zu einem abgelegenen Ort, wo er sie aufforderte, sich auszuziehen. Als sie sich weigerte, schlug er sie in einem Wutanfall zu Tode. Danach fuhr er zur Kirche und betete. Der Bezirksstaatsanwalt von Delaware County bezeichnete Zandstra als ein Ungeheuer und den schlimmsten Alptraum aller Eltern. Er tötete dieses arme achtjährige Mädchen, das er kannte und dem er vertraute. Und dann tat er so, als sei er ein Freund der Familie, nicht nur während ihrer Beerdigung und der Zeit danach, sondern jahrelang. Die Familie des getöteten Mädchens äußerte sich in einer Erklärung und zeigte sich "äußerst zuversichtlich", dass die verantwortliche Person zur Rechenschaft gezogen werde. Sie empfinden eine Mischung aus Erleichterung und Trauer, da die Gerechtigkeit nun einen Schritt näher gekommen ist. Zandstra, der mittlerweile in Georgia lebt, wurde wegen Mordes und Entführung einer Minderjährigen angeklagt.