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Moderne Artilleriegeschütze für die Ukraine – Können die US-Haubitzen den Kriegsverlauf ändern?

Nach dem Rückzug der russischen Truppen rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew konnte diese Zeit genutzt werden, um die Ukraine mit weiteren Waffen zu beliefern. Dies ermöglichte der Ukraine zwischenzeitlich den Russen Paroli zu bieten. Doch die neuen Anforderungen in der Ostukraine machen schwere Waffen notwendig. Denn dort sind die ukrainischen Truppen ihren russischen Gegner deutlich unterlegen – kann eine neue Lieferung helfen?

USA liefert schwere Haubitzen an die Ukraine

Bereits seit längerer Zeit fordert die Ukraine deshalb die Lieferung von schweren Waffen. Während viele EU-Länder damit Probleme haben, ist die USA schnell zur Handlung übergegangen. So hat die Regierung der Vereinigten Staaten der Ukraine mehr als 100 155-mm-Haubitzen der Armee vom Typ M-777 überlassen, mit denen sich die ukrainischen Soldaten auf dem Schlachtfeld behaupten sollen. Die ersten dieser Geschütze waren bereits Ende April in der Ukraine angekommen. Zuvor waren auch ukrainische Soldaten im Umgang mit diesen Waffen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz ausgebildet worden. Diese Soldaten bilden in der Ukraine selbst weitere Bediener für diese Waffen aus. Ein großer Vorteil der Haubitzen liegt darin, dass man mit ihr auch Munition aus Sowjetzeiten verschießen kann. Dies sind Geschosse mit einem Durchmesser von 152 mm. So dürfte es auch zukünftig keine Lieferprobleme mit der Munition geben. .

Weshalb nicht Haubitzen und nicht Panzerhaubitzen?

Offenbar hat sich die USA zur Lieferung von Haubitzen statt Panzerhaubitzen entschieden. Dies soll vor allem damit zu tun haben, dass diese einfach zu bedienen sind.

Die M-777 wurde von den Amerikanern als das ideale Geschütz angesehen, da die Handhabung schnell zu erlernen ist. Diese modernen Artilleriegeschütze waren im Jahr 2005 in Dienst gestellt worden und waren von den Amerikanern erstmal in Afghanistan zum Einsatz gekommen, wo sie sich als effektive Waffe herausstellten. Zudem wiegt die Waffe im Vergleich zu ähnlichen Waffensystemen lediglich 4,2 Tonnen und ist damit deutlich leichter zu transportieren. Im Kampfeinsatz wird die Haubitze normalerweise von einem Lastwagen gezogen. Auch ein Transport mit Helikoptern zum Einsatzort ist möglich.

Können diese schweren Waffen den Krieg entscheiden?

Mit diesen schweren Waffen hat die Ukraine nun also ein wirksames Mittel, um auch die russische Artillerie anzugreifen. Ein weiterer Vorteil der M-777 ist die hohe Schussgeschwindigkeit. Zudem ist es durch das Gewicht möglich, die Haubitze schon zwei bis drei Minuten nach dem letzten Schuss von seiner Position wegzubewegen. Dies erschwert die Gegenangriffe der feindlichen Artillerie und auch der Luftwaffe. Bleibt also zu hoffen, dass sich nun auch die europäischen Staaten bald dazu entschließen, der Ukraine schwere Waffen zu liefern. Denn nur mit einer größeren Anzahl an schweren Waffen kann die zahlenmäßige Überlegenheit der Russen von den Verteidigern ausgeglichen werden.

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