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Mitglieder von Schleuserbande in Berlin zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt

Weil sie mehr als tausend Menschen aus Osteuropa mit gefälschten Papieren nach Deutschland holten und illegal für wenig Geld arbeiten ließen, sind fünf Mitglieder einer Schleuserbande in Berlin zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Das Landgericht verhängte am Freitag unter anderem wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern Haftstrafen von bis zu siebeneinhalb Jahren.

Der Hauptverantwortliche Stanislav Z. soll außerdem sieben Millionen Euro zurückzahlen, die er durch die Taten erlangt haben soll. Das Gericht sah als erwiesen an, dass die Angeklagten ein illegales Leiharbeitersystem betrieben hatten. Sie hätten Menschen aus Nicht-EU-Staaten angeworben, mit gefälschten Ausweisen ausgestattet und dann illegal in Deutschland arbeiten lassen.

Angemeldet worden seien sie aber in den baltischen Staaten, obwohl sie dort nie gearbeitet hätten. Dort seien die Sozialversicherungsbeiträge geringer, und die Angeklagten hätten Umsatz und Gewinne in Deutschland maximiert. Den Steuerzahlern in Deutschland sei so ein Schaden in Höhe von sechs Millionen Euro entstanden, die Angeklagten hätten teils Gewinne in Millionenhöhe gemacht.

Die Bande verschleierte ihre Machenschaften demnach, indem sie ein Geflecht aus verschiedenen Überlassungs- und Verwaltungsunternehmen im In- und Ausland aufbaute. Die Arbeiter seien durch schlechte Bedingungen wie etwa fehlender Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und strikte Strafzahlungen diszipliniert worden. Schon im Mai waren drei Angeklagte wegen ihrer Beteiligung an den Taten zu Haftstrafen verurteilt worden, die in zwei Fällen zur Bewährung ausgesetzt sind.

smb/cfm