Bereits seit fast 2 Monaten leben die Bewohner der ukrainischen Stadt Kharkiv in Bunkern. Denn immer wieder erfolgen Angriffe mit Raketen auf die Stadt. Dort werden Kinder nun vor einer weiteren perfiden Gefahr durch die Russen geschult. Nämlich mit Sprengstoff gefülltes Spielzeug, wie es die Russen bereits in Lybien und in Afghanistan eingesetzt haben.
Fast sofort nach dem Beginn des Krieges war Kharkiv, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, zum Angriffsziel der russischen Armee geworden. Dementsprechend war die Stadt mit Artillerie und Raketen beschossen worden. Heute sind Teile der Stadt bereits unbewohnbar. Deshalb haben sich viele Bewohner in das Metro-System der Stadt zurückgezogen und leben aus Angst vor den Einschlägen der russischen Raketen im Untergrund. Dort besuchen Mitarbeiter der ukrainischen DSNS (Feuerwehr und Katastrophenschutz) die Menschen in den Metrostationen. Sie bieten Erste-Hilfe-Kurse und Informationen zur Versorgung von Verwundeten sowie Schutzmaßnahmen bei Angriffen mit chemischen oder biologischen Kampfstoffen an. Außerdem werden die Kinder vor einer perfiden Waffe der russischen Truppen sensibilisiert. Nämlich Sprengfallen in Kinderspielzeug.
Aus diesem Grund warnt auch DSNS-Helferin Julia die Kinder bei ihrem Unterricht in der Metro. Vor dem Krieg hatte Julia als Grundschullehrerin gearbeitet. Nun zeigt sie den Kindern die Gefahren von russische Minen und mit Sprengfallen präpariertem Spielzeug auf. “Es gibt viele Minen, Mörsergranaten, nicht explodierte Munition“, erklärt die Helferin bei der “Bild”-Zeitung. “Wir bringen den Kindern bei, dass sie nichts davon anfassen dürfen.“ Deshalb hat Julia auch Schautafeln dabei, um den Kindern zu zeigen, wie die tödliche Munition aussieht. Und dann gibt es da noch ganz perfide Sprengfallen zum Einsatz gegen Kinder. Bereits in Afghanistan oder Libyen hatten russische Militärs mit Sprengstoff präpariertes Spielzeug als Waffe eingesetzt, um Kinder zu töten oder zu verstümmeln.”Die Kinder sollen lernen, nichts aufzuheben oder anzufassen, auch wenn es aussieht wie ihr vertrautes Spielzeug”, erzählt Julia von den Gründen ihres Einsatzes. Bleibt zu hoffen, dass der Krieg bald vorbei sein wird, damit irgendwann wieder so etwas wie Normalität in der Ukraine einkehren kann.
