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Mit der Peeple App lassen sich Menschen öffentlich bewerten

Mit der Peeple App möchte das Startup Unternehmen eine App schaffen womit man andere Menschen bewerten kann.

Unfassbar oder? Ich dachte auch erst es handelt sich um einen Scherz aber es tatsächlich Realität. Was soll das jetzt sein “Humanity 2.0” (Menschheit 2.0) oder wie?

Eigentlich hatte ich ja die Hoffnung, dass durch den Shitstorm in 2015 den Peeple abgekommen habt, nie wieder dazu was schreiben zu müssen aber so wie es aussieht habe ich unsere Menschheit 2.0 dann doch wohl unterschätzt. Denn so wie es aussieht, geht die iOS-App von Peeple tatsächlich jetzt an den Start und ist ab sofort über iTunes installierbar.

Peeple App auf iTunes

Tja nun verkündet man also Stolz die Veröffentlichung, aktuell aber erstmal nur in den USA. An der App wurde weiter gefeilt und man kann jetzt Menschen in drei Kategorien bewerten:

Fiese oder schlechte Bewertungen soll man wohl verstecken können aber mir kommt es echt gerade hoch, wenn es dann ein kostenpflichtiges Lizenzmodell gibt, womit genau diese abgelehnten oder negativen Bewertungen trotzdem lesen kann. Sorry leider das ist einfach widerlich und ich liste hier jetzt gar nicht erst die fadenscheinigen und verharmlosenden Argumente der Macher auf, denn dafür bekommen sie bei mir keine Plattform. Leider soll nach der iOS-Version sogar bald noch eine Android Version folgen.

 

Jeder von uns kennt ja mittlerweile zahlreiche Apps, womit man irgendwelche Dinge bewerten kann, wie Yelp, TripAdvisor, Restaurantfinder und viele Andere. Die meisten Apps können neben dem Finden von z.B. Hotels oder Restaurants diese auch über die App gleich bewerten. Somit ist dieses Bewerten immer allgegenwärtig. Ich bin der Meinung jeder sollte sich lieber mal seine eigene Meinung oder Urteil über etwas bilden, anstatt sich auf die Bewertungen von Dritten zu verlassen. Diese sind oft genug auch einfach unfair und dürfte auch schon so einigen Restaurantbesitzer oder Andere fast in den Ruin getrieben haben.

Mit dem Startup Peeple geht man noch viel weiter, denn über die eigens erstellte App könnt Ihr tatsächlich einfach eure Mitmenschen bewerten. Es ist euch also damit möglich positive oder negative Bewertungen und zusätzlich sogar noch Kommentare über andere Menschen abzugeben. Dafür hagelt es für die Peeple Gründerinnen momentan von allen Seiten Kritik. Die Macher wollen aber trotzdem an der umstrittenen App festhalten. Laut Peeple-Mitbegründerin Julia Cordray soll die App wie geplant im November an den Start gehen. So hieß es zuletzt zumindest großschnäuzig.

peeple_2
Peeple App

Mit Peeple kann man der Nutzer seine Mitmenschen mit einem bis zu fünf Sternen bewerten. Das Schlimme daran, als bewerteter hat man keinen Einfluss darauf und wird auch nicht um Erlaubnis gefragt. Das schließt sogar die AGB der App aus. Um andere Menschen bewerten zu können muss man min. 21 Jahre alt sein und die App via Facebook-Konto verbinden. Um dann andere Menschen bewerten zu können benötigt man lediglich den Namen und deren Handynummer. Erhält man negative Kommentare werden diese zwei Tage lang zurückgehalten, um den Nutzern die Möglichkeit zu geben, dass untereinander klären zu können. Ob man dadurch eine Veröffentlichung des Kommentars als Betroffener auch ganz verhindern kann ist allerdings nicht bekannt, ebenso was die eigentliche Bewertung angeht.

peeple_app

 

Aktuell bricht auf allen Social-Media Kanälen ein regelrechter Shitstorm auf die Macher ein. Man versucht mit Argumenten dagegen zu rudern, wie “man werde sich nicht dafür entschuldigen, mutige Erfinder zu sein” antworten die Gründerinnen z.B. auf ihrer Facebook-Seite. Weitere Argumente der beiden sind, dass “lästern über andere Menschen im Netz wäre schon immer das Wesen des Webs gewesen”.

Mittlerweile wurde sowohl die Internet-, wie auch Facebook-Seite aus dem Netz genommen. Aktuell sind diese nicht mehr erreichbar.

peeple_facebook

Peeple Watching Webisode 1 – Building the peeple app in SF

 

Und ich muss sagen ich bin sogar froh, dass die Seiten nicht mehr erreichbar sind. Aber was heißt das jetzt? Es ist nicht bekannt ob damit das Projekt gestorben ist oder man im Hintergrund weitermacht. Ich hoffe nicht, denn in der heutigen Zeit sind die Probleme, wie das Cyber-Mobbing jetzt schon allgegenwärtig. Besonders unsere Kinder und Jugendlichen sind dem schon teilweise hilflos ausgeliefert. Und es ist unsere verdammte Pflicht so etwas mit allen Mitteln zu verhindern. Geb doch den Mobbing-Tätern nicht noch ein Instrument in die Hand, worüber man sogar per App andere Menschen bewerten kann. Das ist in meinen Augen einfach nur menschenverachtend.

In Deutschland wäre diese App vermutlich sowieso rechtswidrig, denn man hier das Persönlichkeitsrecht schwerwiegend verletzen würde, da man sich der Bewertung nicht entziehen kann. Das wiederum verletzt das Recht auf die informationelle Selbstbestimmung. Noch schlimmer wird es, wenn noch Fotos der Personen und weitere Daten dazukommen. Klagen wären vermutlich in Deutschland schon einmal vorprogrammiert.

Die Handy Sucht

Eine sehr gute Seite mit Tipps und Hilfe zum Cybermobbing findet Ihr übrigens auf www.cybermobbing-hilfe.de. Ein kleine Farce an der Geschichte ist schon, dass z.B. unsere Kinder schon in der Schule nur gemobbt werden, wenn sie keine Apple- oder Samsung-Smartphone besitzen. Über den Sinn und Unsinn braucht man sich hier gar nicht unterhalten aber diese Probleme sind einfach da.

Was ist Cyber-Mobbing

Als Cybermobbing, Internetmobbing oder Cyberbullying gelten verschiedene Formen der Belästigung, Nötigung oder Diffamierung anderer Menschen unter Zuhilfenahme elektronischer Kommunikationsmittel. Mobbing-Opfer erfahren dabei permanente Schikanen in Chatrooms oder sozialen Netzwerken wie Facebook oder YouTube, wobei die Motive von Imponiergehabe gegenüber Freunden über die Reduktion potenzieller Konkurrenten bis hin zur Angst vor eigener Ausgrenzung reichen. Die Täter bedienen sich teilweise der Mittel des klassischen Mobbings und stellen die Taten beispielsweise mittels Filmsequenzen oder als Fotos ins Internet. Die Handlungen können verbal, physisch oder seltener auch nonverbal vonstattengehen.

cybermobbing

Wie Ihr seht haben wir auch so schon genügend Probleme, woran wir arbeiten sollten! Da brauchen wir nicht noch so eine menschenverachtende App wie Peeple, die das alles nur noch schlimmer macht oder wie seht Ihr das?

Quelle: washingtonpost |  Mobilegeeks.de | cybermobbing

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