Harte Kritik von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (46, SPD) gegen die Teststrategie von Gesundheitsminister Jens Spahn. Schwesig kritisierte unter anderem den Verkauf von Corona-Selbsttests beim Discounter Aldi an diesem Wochenende, während man in den Bundesländern offenbar noch bis Mitte März auf die Lieferung von bestellten Selbsttests warten muss.
Zwischen Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hängt anscheinend der Haussegen gewaltig schief! Denn nun hat die SPD-Politikerin die von Spahn erarbeitete Teststrategie der Bundesregierung scharf kritisiert. “Ich will nicht verhehlen, dass ich sehr verärgert bin darüber, dass der Bund es zulässt, dass zunächst Aldi und Co. Selbsttests verramschen können und wir die Selbsttests erst Mitte März geliefert bekommen“, zeigte sich Schwesig enttäuscht.
Eine Kritik, die der Gesundheitsminister offensichtlich nicht gelten lassen will. Schließlich hatte sich dieser bereits am Donnerstag bei einem Treffen mit Deutschlands Wirtschaftsbosse mockiert: “Warum soll ich jetzt Tests beschaffen? Ich verstehe ehrlicherweise überhaupt nicht, warum ich mich als Bundesgesundheitsminister mit der Frage beschäftigen muss.“
Offenbar ist das Vertrauen in Mecklenburg-Vorpommern in die Bundesregierung nicht besonders groß. So bestätigte Schwesig am Samstag auch, dass das Bundesland bereits vor dem Corona-Gipfel am letzten Mittwoch rund 2 Millionen Selbsttests bestellt hatte, “weil wir geahnt haben, dass wir uns nicht auf den Bund verlassen können“, kritisierte Schwesig weiter aus. Laut der SPD-Politikerin sei es ein Unding, dass nun offenbar der Markt über den Schutz von Kindern und Jugendlichen gestellt werde. Denn durch die Anwendung von Selbsttest hätten Schulen und Kitas schon früher wieder öffnen können. Bleibt zu hoffen, dass die Lieferung der Tests nun möglichst bald erfolgt, damit die Testungen in Schulen und Kitas viel einfacher durchgeführt werden können.