Diese Entscheidung fiel zeitgleich mit der Verabschiedung einer neuen Krankenhausreform durch den Bundesrat, die von der Ampel-Koalition im Bundestag initiiert wurde. Diese Reform, die als umstritten gilt, soll die Neuordnung der Kliniken betreffen. Die Entlassung von Nonnemacher sorgte für Aufsehen, denn sie wollte gegen die Reform stimmen, was Woidke offenbar verhindern wollte. Die Entlassung Nonnemachers stieß auf Kritik, besonders aus den Reihen der CDU. Jan Redmann, der CDU-Fraktionschef, äußerte scharfe Worte gegenüber Woidkes Vorgehen. Er kritisierte die Entscheidung als unwürdig und als eine öffentliche Demütigung der Gesundheitsministerin. Wie reagieren die Bundes-Grünen auf den Eklat Hier mehr:
Redmann betonte, dass es keine angemessene Art und Weise sei, mit jemandem umzugehen, mit dem man über Jahre hinweg politische Verantwortung geteilt habe. Nonnemacher selbst hatte Bedenken geäußert, dass die Anrufung des Vermittlungsausschusses notwendige finanzielle Hilfen für die Krankenhäuser in Brandenburg verzögern könnte. Nonnemacher warnte bereits zuvor vor einem möglichen Scheitern der Krankenhausreform im Bundesrat. Sie betonte, dass ein Neustart der Reform durch eine neue Bundesregierung eine Phase der Unsicherheit einleiten würde. In einem Interview offenbarte sie zudem, dass interne Konflikte und das Fehlen von Solidarität Gründe für ihren Rücktrittswunsch waren.
Die politische Situation in Brandenburg bleibt angespannt. Die aktuelle Landesregierung, bestehend aus SPD, CDU und Grünen, ist nach der letzten Landtagswahl im September nur noch geschäftsführend im Amt. Die Grünen hatten nicht genügend Stimmen erhalten, um ihre Position zu halten, was auch das Ausscheiden Nonnemachers aus dem Amt bedeutete. Sie äußerte den Wunsch, dass die von ihr initiierten Projekte, wie der Pakt für Pflege und Initiativen im Integrationsbereich, nicht rückgängig gemacht werden.
In der Vergangenheit hatte es bereits Spannungen gegeben, als Woidke während der Corona-Krise die Zuständigkeit für das Impfen von Nonnemachers Ministerium zum Innenressort verschob. Die aktuellen Verhandlungen für eine neue Regierungskoalition laufen derzeit nur zwischen SPD und BSW, was die politische Unsicherheit in der Region weiter verstärkt. Nonnemacher verabschiedet sich aus ihrem Amt mit dem Wissen, dass sie keine unerledigten Angelegenheiten mehr hat, hofft jedoch auf den Fortbestand ihrer Projekte.