Bei einem Bombenanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Sonntag mindestens acht Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien auch Kinder, sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Tarik Arian. Mehr als 15 Menschen seien verletzt worden.
Der Attentäter habe im Westen von Kabul eine Autobombe gezündet, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte. "Es war eine gewaltige Explosion, die schwere Schäden an Häusern in der Umgebung verursacht hat." Im afghanischen Fernsehen waren mindestens zwei brennende Autos sowie dichter schwarzer Rauch zu sehen.
Obwohl die afghanische Regierung seit September in Doha Friedensgespräche mit Vertretern der radikalislamische Taliban führt, erlebt das Land derzeit eine Welle der Gewalt. Erst am Freitag waren im Osten Afghanistans 15 Kinder durch eine Bombenexplosion getötet worden. Die Regierung machte die Taliban für die Attacke verantwortlich. Die Islamistengruppe wies dies zurück und erklärte, ein Blindgänger habe die Explosion verursacht.
Anfang November hatten drei Attentäter den Campus der Universität Kabul gestürmt und 22 Menschen getötet. Zu der Attacke bekannte sich die die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die auch mehrere Raketenangriffe auf Kabul in den vergangenen Monaten für sich beanspruchte.
Auch in mehreren afghanischen Provinzen nahm die Gewalt in diesem Jahr zu. Zwischen Januar und September wurden nach UN-Angaben landesweit mehr als 2100 Zivilisten getötet und 3800 weitere verletzt. Die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Taliban sind derzeit unterbrochen und sollen Anfang Januar wieder aufgenommen werden.
by Zakeria HASHIMI