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Militärpolizei dringt in zwei Hochsicherheitsgefängnisse in Honduras ein

Mit einem Großaufgebot ist die Militärpolizei in Honduras in zwei Hochsicherheitsgefängnisse eingedrungen, um dort die Kontrolle aus den Händen von Bandenmitgliedern zurückzuerobern. Der Einsatz habe auf die Beschlagnahmung des großen Waffenarsenals abgezielt, welches die Banden mithilfe korrupter Wächter in die Einrichtungen geschmuggelt hätten, teilte die Militärpolizei am Donnerstag mit. 

Sie veröffentlichte im Anschluss Fotos von Drogen und Munition aus den Gefängnissen in El Pozo und Siria nördlich der Hauptstadt Tegucigalpa. Auch Aufnahmen der nur spärlich bekleideten Insassen wurden verbreitet. Bilder von Waffen gab es allerdings nicht. Bereits am Montag war bei Razzien in zwei weiteren Gefängnissen eine Reihe schwerer Waffen beschlagnahmt worden, darunter Maschinenpistolen, Granaten und Magazine mit tausenden Kugeln. 

Ähnlich wie in anderen Ländern in Zentralamerika sind in Gefängnissen in Honduras unter anderem Mitglieder der berüchtigten Banden Mara Salvatrucha und Barrio 18 untergebracht. Mitte Juni waren in einem Frauengefängnis bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Banden 46 Menschen getötet worden. 

Die Regierung des Landes kündigte anschließend an, die Militärpolizei werde für einen Zeitraum von einem Jahr die Kontrolle in den 21 Gefängnissen des Landes übernehmen und 2000 neue Gefängniswärter ausbilden. 

Honduras leidet wie die Nachbarländer Guatemala und El Salvador unter Gewalt, Armut und Korruption. Gewalttätige Gangs terrorisieren gemeinsam mit Drogenkartellen große Teile der Bevölkerung. Offiziellen Angaben zufolge sind in den vergangenen 20 Jahren mehr als 100 Gefängnisinsassen in Honduras bei Kämpfen oder Aufständen getötet worden.

lt/kas