"Reiß die Hütte ab!", "Jan Pillemann Otze" oder "Schatzi schenk mir ein Foto": Mickie Krauses Hits sind nicht nur bei Ballermann-Fans beliebt, sondern gehören wohl bei jeder großen Party dazu. Am heutigen Sonntag (21. Juni) feiert der Sänger seinen 50. Geburtstag. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Krause, welche Pläne er für seinen Ehrentag hat und ob er je darüber nachgedacht hat, der Bühne den Rücken zu kehren. Außerdem spricht er über die Einschränkungen in der Corona-Krise und verrät, was er unbedingt noch erleben möchte.
Mickie Krause: Ich werde zum zehnten Mal 40, das ist völlig okay. Ich bin eigentlich rundum zufrieden, auch mit meinem Alter. Außerdem bin ich heute fitter und sportlicher als vor 25 Jahren - und ich möchte auch nicht mehr 25 sein.
Krause: Wir machen einen Kurzausflug nach Norderney. Dort werden wir entweder in meinen Geburtstag reinfeiern oder am Geburtstag einen Frühschoppen machen, natürlich nur im engsten Familienkreis. Ich habe mir zudem einen Strandspaziergang mit der ganzen Familie gewünscht. Ursprünglich war allerdings eine große Party mit 200 Gästen geplant - die werden wir aber nachholen.
Krause: Die größten Erlebnisse waren natürlich meine Hochzeit und die völlig unterschiedlichen Geburten unserer vier Kinder. Aber auch die Reise nach Ruanda mit Fly & Help, wo ich eine Mickie-Krause-Schule finanziert und eröffnet habe, war ein großes Erlebnis - das war die aufregendste und emotionalste Reise meines Lebens.
Krause: Es gibt immer Dinge, die man hätte besser machen können, aber ich beschäftige mich nicht mit dem, was war, sondern mit dem, was ist. Ich sehe das im Grunde so wie Karl Dall: Ich schäme mich für nichts, was ich musikalisch mal gemacht habe.
Krause: Diese Kritik kam ja nicht von den Fans, ich musste mich ja nur schlecht recherchierenden Medienvertretern gegenüber rechtfertigen. Wir hatten und haben nicht die Absicht zu polarisieren, wir wollen für Unterhaltung sorgen. Und das ist uns eigentlich ganz gut gelungen, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht mehr am Start.
Krause: Nein, absolut nicht. Ich brenne immer noch für die Bühne. Mein Team und ich sind immer noch sehr kreativ und es macht einfach Spaß, diesen Job ausüben zu dürfen. Gerade in den letzten Monaten ist mir bewusstgeworden, wie sehr ich diesen Job liebe, und dass es höchste Zeit wird, wieder auf die Bühne zu kommen.
Krause: Das ist natürlich sehr schade, schließlich darf ich da arbeiten, wo andere Urlaub machen. Aber schlimmer ist natürlich, dass vielen Urlaubern, Fußballmannschaften, Abiklassen etc. die Möglichkeit genommen wird, an der Playa zu feiern. Vergessen sollten wir auf keinen Fall die vielen Angestellten und Arbeiter, die an der Playa arbeiten und kein Geld verdienen, weil sie vom Tourismus leben. Das sind die Leute, um die man sich Gedanken machen muss, denn die trifft es viel härter.
Krause: Wir waren trotz Corona-Krise sehr kreativ. Wir haben knapp 15 Songs erarbeitet und zum Teil auch schon produziert. Dann gab es regelmäßig Livestreams über Facebook und Instagram. Mit meiner Sangeskollegin aus alten Zeiten bin ich in Altenheimen und Behinderteneinrichtungen aufgetreten, mit dem Ziel, für Ablenkung zu sorgen. Wir konnten mit unserer kleinen Show die Bewohner auf andere Gedanken bringen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und außerdem war es sehr schön, Zeit für die Familie gehabt zu haben. Wir haben uns insgesamt sehr gut verstanden.
Krause: Ich bin absolut stolz auf meine Familie und sehr dankbar, dass sie es mit mir aushält. Dass ich als der erfolgreichste deutsche Stimmungssänger gehandelt werde, macht mich auch ein Stück weit stolz.
Krause: Ich kann mir gut vorstellen, in 20 Jahren Opa zu werden. Dann hänge ich meinen Job an den Nagel und bin nur noch für meine Enkel da. Ich möchte auf jeden Fall noch die Welt bereisen, denn ich habe in den vergangenen 30 Jahren wirklich nicht viel von der Welt gesehen.
Krause: Eigentlich kann alles so bleiben, wie es ist. Ich wünsche mir natürlich, dass wir irgendwann wieder mit einem großen Publikum feiern und lachen können - die Ungewissheit, nicht zu wissen, wann es wieder losgeht, macht mir manchmal schon zu schaffen.