Das Ende einer bedeutenden Ära ist gekommen. Michelle, die berühmte Schlagersängerin, scheint genug von der Schlagerwelt zu haben. Die 51-Jährige spricht in bewegenden und aufrichtigen Worten über die scheinbar nicht so perfekte Schlagerindustrie. Die Schlagerikone spricht aus:
Drei Jahrzehnte lang stand die Sängerin Michelle (51) im Rampenlicht. Es gab Höhen und Tiefen, und zweifellos hat sie auch eigene Fehler gemacht. Doch wie sie gegenüber der uns aussagt, gab es immer wieder Menschen, die “auf schamlose Weise mein Vertrauen ausgenutzt haben. Menschen, die mich nur benutzt haben, um sich zu bereichern.” Für Michelle (bürgerlicher Name: Tanja Hewer) ist diese Erkenntnis “nicht mehr länger hinnehmbar”. Die Sängerin erklärt: “Dreißig Jahre lang bin ich in einem Haifischbecken geschwommen, oft ohne Rettungsring. Jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo mir die Energie fehlt, weiterzumachen. Ich möchte nicht länger in diesem giftigen Umfeld verweilen. Weder als Künstlerin Michelle noch als Tanja.” Und dann kommt die Schlager-Überraschung: “Es reicht. Ich höre auf!” In der ARD-Show “Schlagerboom” (20.15 Uhr) von Florian Silbereisen (42) wird Michelle am Samstagabend ihr wohl persönlichstes Lied singen, das sie selbst geschrieben hat. Der Titel ist für die Sängerin offensichtlich jetzt Programm: “Das war’s für mich.”
Die uns hat den Song bereits gehört. Man kann ihren inneren Schmerz, ihre Enttäuschung und die Narben auf ihrer Seele erahnen. Jedes Wort ist autobiografisch. Michelle singt: “Ich musste für das Glück kämpfen, nahm es in die eigene Hand. Plötzlich war ich jemand, und alle wollten mehr von diesem Mädchen im Rampenlicht… Geld floss vom Frauenhaus in die Hotelsuite, eine Michelle, die die Welt sah, aber kein Zuhause kannte.” Und weiter: “Aber sie vertraut den falschen Leuten. Sie übersieht, wer nie genug bekommen kann. Man hat mir tausend Rosen mit Dornen geschenkt und mich mit falschen Worten gelenkt. Ich kann nicht mehr. Ich räume die Bühne leer. Ich sage mit erhobenem Kopf: Das war’s für mich.” Im Sommer, “nach einer weiteren beruflichen Enttäuschung”, nahm sie sich die Zeit, um Bilanz ihres Lebens zu ziehen. “Ich habe alles aufgeschrieben. Meine schwierige Kindheit, die anhaltende Suche nach Liebe, die Höhen, Tiefen und Enttäuschungen. Natürlich trage ich auch meine eigene Verantwortung. Doch viele meiner Fehler sind auf mangelndes Wissen zurückzuführen. Ich dachte immer, ich könnte meinen Managern vertrauen. Rückblickend war das leider ein Irrtum.”
Einer der vielen Gründe für diesen radikalen Schritt war ein Interview ihres Ex-Managers Markus Krampe (52) im Juli in der uns. Er behauptete, er habe Michelle nach zweieinhalb Jahren Zusammenarbeit entlassen, weil sie “ihren Beruf und ihr Privatleben nicht mehr voneinander trennen kann. Sie ist blind vor Liebe und Eric verfallen.” Krampe bezog sich dabei auf Sänger Eric Philippi (26), den Michelle seit April 2023 liebt. Michelle war “geschockt”, als sie Krampes Worte las. “Als er mir sagte, er wolle unsere Zusammenarbeit beenden, dachte ich, es sei ein Witz. Es gab weder Streit noch Diskussionen, in denen er seine Unzufriedenheit je zum Ausdruck gebracht hätte. Das kam aus heiterem Himmel.” Michelle versuchte, mit Krampe zu sprechen, aber ihre Versuche waren erfolglos. “Ich habe dann beschlossen, seine Kündigung zu akzeptieren. Ich werde niemandem hinterherlaufen, der nichts mehr mit mir zu tun haben möchte. Eine Stunde später hat er mir den Zugriff auf meine Social-Media-Konten und meinen Kalender gesperrt. Ich kam nirgendwo mehr hinein.”
“Ich bin traurig und enttäuscht. Aber ich bin nicht verbittert. Ich bin auch dankbar für alles, was passiert ist, denn sonst wäre ich nicht die Frau, die ich heute bin. Ich schaue zurück und sage, es war eine großartige Zeit, aber auch eine schwierige. Ich habe viel gelernt und viel über mich selbst erfahren. Heute weiß ich, wo meine Grenzen liegen und dass es am besten ist, sich um alles selbst zu kümmern.” Was sind ihre Pläne? “Im kommenden Jahr werde ich meinen Fans noch ein Abschiedsalbum schenken, mein Lebenswerk. Jeder Song darauf ist äußerst persönlich. Und ich hoffe auf eine Abschiedstournee.” Doch Michelle hat noch viele Pläne für die Zukunft. Sie möchte sich unter anderem um andere Künstler kümmern, nicht als Managerin, sondern als eine Art Coach und Unterstützerin, um ihnen zu helfen, die gleichen Fehler wie sie zu vermeiden.