Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat offiziell bestätigt, für ein Mandat im Bundestag kandidieren zu wollen. Antreten wolle er im Hochsauerlandkreis, der seine "politische und persönliche Heimat" sei, sagte Merz am Dienstag dem "Wir". "Ich hätte große Freude daran, die Menschen und unsere Region im Bundestag zu vertreten." Merz' Vorhaben sorgt in der CDU für Diskussionen, denn vor Ort droht eine Kampfkandidatur: Seit 2009 vertritt der Innenexperte Patrick Sensburg den Wahlkreis im Bundestag - und würde das gerne auch weiterhin tun.
Nach "Wir"-Informationen kündigte Merz am Dienstagabend im Vorstand seines Kreisverbandes an, sich um die Bundestagskandidatur zu bewerben. Zuvor war er von den Stadtverbänden Arnsberg und Sundern nominiert worden.
Der bisherige Wahlkreisabgeordnete Sensburg sagte dem "Wir": "Ich bleibe dabei: Ich trete wieder an." Er fügte hinzu: "Wenn es sein muss, scheue ich auch keine Kampfkandidatur." Merz, der seit Jahrzehnten vor Ort verankert ist, werden durchaus Chancen eingeräumt.
Nach seiner Niederlage im Rennen um den CDU-Vorsitz hatte er sich ein paar Wochen zurückgezogen und nach "Wir"-Informationen mit Vertrauten über seine Pläne beraten - nun sei klar, dass es den früheren Fraktionschef weiter auf die bundespolitische Bühne zieht.
Sensburg hatte den sauerländischen Bundestagswahlkreis im Jahr 2009 von Friedrich Merz übernommen. Merz zog sich damals aus der aktiven Politik zurück und wechselte in die Wirtschaft.
Merz musste sich im Januar bei der Wahl zum CDU-Bundesvorsitz dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet geschlagen geben. Danach hielt er sich mit Äußerungen über seine weiteren politischen Ambitionen zunächst zurück.
by Odd ANDERSEN