Zur Zeit hat Deutschland praktisch alle Dinge, die theoretisch notwendig sind, um ohne große Probleme durch den Corona-Winter zu kommen. Denn es gibt genügend Impfstoff und Tests. Trotzdem verbreitet die Politik in Deutschland wieder Lockdown-Angst. Auch deshalb, weil die Zahlen vor allem bei ungeimpften Bundesbürgern wieder in die Höhe schießen!
Bei einer Sitzung des CDU-Vorstands hatte die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits angekündigt, dass es strikte Einschränkungen für Ungeimpfte geben werde. Denn zuletzt wurde wieder einmal ein exponentielles Wachstum der Infektionszahlen beobachtet. In Baden-Württemberg hatte der Wert der Intensivpatienten bereits jetzt einen Grenzwert überschritten. Dort werden aktuell 284 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Zur Zeit sind in dem süddeutschen Bundesland nur noch 327 Intensivbetten frei. Da fast alle Intensivpatienten ungeimpft sind, hat die Landesregierung dort nun härtere Maßnahmen für Ungeimpfte verabschiedet. Diese müssen ab Mittwoch fast überall negative PCR-Tests vorweisen, wenn sich beispielsweise ins Restaurant, ins Kino oder in ein Hallenschwimmbad wollen. Ein Schnelltest wird künftig nicht mehr ausreichen. Auch in Sachsen wurden schärfere Regeln verabschiedet. Angesichts der aktuellen Situation spekuliert der
deutsche Ärztepräsident Klaus Reinhardt, dass die Ungeimpften bald aus größeren Teilen des öffentlichen Lebens verschwinden werden. Nach und nach werden fast alle Dinge des Alltags nur noch Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten vorbehalten sein.
Beim Treffen der Gesundheitsministerkonferenz hatten die verschiedenen Bundesländer Alarm geschlagen. “Der seit Ende September beobachtete Trend der rasanten Zunahme der Neuinfektionen wurde in den letzten Wochen in fast allen Altersgruppen sichtbar und das auf einem deutlich höheren Niveau als im Vorjahr“, heißt es aus den Kreisen der Gesundheitsminister. Deshalb wollen CDU und CSU für die nächste Woche offenbar einen neuen Bund-Länder-Gipfel anstreben. Doch in einigen Bundesländern stößt dieser Plan auf Widerstand. “Wir haben ein funktionierendes Warnstufen-System und werden uns darauf konzentrieren, unsere Impfquote weiter zu steigern“, kündigte beispielweise Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (56, SPD) an. Und auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (62, SPD) kritisiert: “Mir ist nicht recht klar, was denn herauskommen soll bei einer weiteren Ministerpräsidentenkonferenz in der nächsten Woche.“ Unterstützung gibt es dagegen von SPD-Regierungschefin Manuela Schwesig in Mecklenburg-Vorpommer. “Ich bin jederzeit bereit für eine Ministerpräsidentenkonferenz“, hatte Schwesig am Dienstag erklärt. Allerdings müsse dieser Gipfel “gut vorbereitet sein“ und “konkrete Beschlüsse“ bringen.