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Merkel warnt eindringlich vor Delta-Variante – Impfquote von 80 Prozent muss angestrebt werden

Durch die deutlich höhere Ansteckungsrate der Delta-Variante hat Kanzlerin Angela Merkel darauf hingewiesen, dass mindestens 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sein müssen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Gleichzeitig gab es aber auch gute Nachrichten. Denn offenbar sei die Zahl der Hospitalisierungen bei der Delta-Variante nicht so hoch wie bei anderen Varianten.

Spahn und Merkel legen Impfziel auf mindestens 80 Prozent fest

Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn haben angesichts der sich aggressiv ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus die Bevölkerung dazu auf, sich weiter impfen zu lassen. Ziel sei es nun mindestens 80 der deutschen Bevölkerung zu impfen. Diese Zielsetzung machte Merkel offenbar bei der letzten regulären Beratungen der CDU-Spitze vor der Sommerpause bekannt. Laut Merkel müsse man die ungeimpften Kinder schützen, die im Herbst eine leichtes Ziel für die Delta-Variante seien. Allerdings hatte die Kanzlerin nach ersten Daten auch mitgeteilt, dass die Anzahl der von der Delta-Variante verursachten Einweisungen ins Krankenhaus offenbar niedriger sei, als bei andern Varianten. Zudem kündigte die Kanzlerin an, dass das Thema Schule bei der Entwicklung der Lage in der Corona-Pandemie oberste Priorität habe. Unterdessen sind die Impfungen in Deutschland weiter fortgeschritten. 56,5 Prozent der Bundesbürger haben mittlerweile mindestens 1 Impfung erhalten, während 38,9 Prozent der Bundesbürger bereits voll immunisiert wurden. Bisher scheinen die vollständige geimpften Personen auch gegen die Delta-Variante gut geschützt zu sein.

Spahn bemängelt abnehmendes Impftempo

Gesundheitsminister Spahn ist mit dem aktuellen Impffortschritt zufrieden. Allerdings habe das Impftempo in den letzten Wochen abgenommen. In den Impfzentren gibt es nun noch freie Termine, die nur nach und nach gefüllt werden. Spahn plädierte dafür, beliebte Aktivitäten der Menschen mit einer Impfpflicht zu verbinden, wie zum Beispiel den Besuch von Konzerten und Fußballspielen. Damit könne man einem Effekt erzielen, damit die Impfung vor allem für die Zweifler einen Unterschied mache. Ab dem Herbst sollen dann in den Impfzentren Auffrischungen der Impfungen angeboten werden.

Zudem arbeite man daran zukünftig nicht mehr alleine den Inzidenzwert für die Entscheidungsfindung zu nutzen, sondern zum Beispiel die Belegung der Intensivbetten und die Anzahl der Patienten mit Covid-19 in den Krankenhäusern mit aufzunehmen. Nach den Sommerferien erwartet Spahn einen Anstieg der Infektionszahlen. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier will die Schulen nach den Sommerferien unbedingt offen halten. Doch es gab auch Kritik an zahlreichen Situationen der Gegenwart. Vor allem der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl kritisierte die gefüllten Stadien bei der EM, der offene “Ballermann” auf Mallorca und die bis auf den letzten Platz gefüllten Flugzeuge. Unter diesen Umständen sei eine neue Corona-Welle nur eine Frage der Zeit, ist sich Strobl sicher.

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