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Merkel und Macron verteidigen EU im Impf-Streit

Von der Leyen räumte Versäumnisse ein

Im Streit um die Engpässe bei Corona-Impfstoffen haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hinter die EU und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestellt: "Wir unterstützen die Arbeit der Kommission und der Kommissionspräsidentin", sagte Merkel in Berlin nach einer rund zweistündigen Videokonferenz mit Macron. Die Produktion eines Impfstoffes sei "keine Sache, die man von heute auf morgen machen kann", betonte sie.

Auch Macron sagte: "Ich unterstütze den europäischen Ansatz, den wir gewählt haben." Die Lage bezeichnete er allerdings als äußerst ernst: "Wir stehen mitten in der Schlacht und wir müssen kämpfen."

Zugleich drückte der Präsident aufs Tempo: Die EU habe 2,3 Millionen Impfdosen gekauft, nun müsse die Beschaffung und die zusätzliche Produktion in Europa beschleunigt werden, forderte er. Zudem müssten die Vakzine an die hoch ansteckenden Mutanten angepasst werden. "Ab April wird vieles besser laufen", zeigte sich der Präsident überzeugt.

Von der Leyen hatte zuvor Fehler bei der Impfstoff-Beschaffung eingeräumt. "Wir hätten den Menschen erklären sollen, dass es vorangeht, aber langsam, und dass es bei diesen komplett neuen Verfahren Probleme und Verzögerungen geben wird", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe) und ausländischen Medien.

by John MACDOUGALL