Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden und seiner Vize Kamala Harris erneut zu ihrer Wahl gratuliert. "Wir Deutschen und wir Europäer wissen, dass wir in dieser Partnerschaft im 21. Jahrhundert mehr eigene Verantwortung übernehmen müssen", sagte Merkel aber auch am Montag in Berlin in einem Statement zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahl.
"Amerika ist und bleibt unser wichtigster Verbündeter, aber es erwartet von uns zu recht stärkere eigene Anstrengungen, für unsere Sicherheit zu sorgen und für unsere Überzeugungen in der Welt einzutreten", sagte Merkel weiter. Allerdings hätten die Europäer sich auch bereits "längst auf diesen Weg gemacht". Hintergrund ist unter anderem die Forderung der USA nach höheren Verteidigungsausgaben der Europäer, die auch von Biden erhoben wird.
"Die USA und Deutschland als Teil der EU müssen zusammenstehen, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen", sagte nun Merkel. Konkret nannte sie den Kampf gegen die Corona-Pandemie, gegen den Klimawandel und gegen den Terrorismus sowie für "eine offene Weltwirtschaft und freien Handel als Grundlagen des Wohlstands auf beiden Seiten des Atlantiks".
"Die Freundschaft unserer beiden Länder hat sich über Jahrzehnte bewährt", hob die Kanzlerin hervor. Sie sei "ein gemeinsamer Schatz". So wäre auch die deutsche Einheit "ohne das Vertrauen gerade auch der Amerikaner nicht möglich gewesen". Deutschland und die USA seien "Verbündete in der Nato, wir teilen grundlegende Werte von der Freiheit des Individuums, von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und wir teilen Interessen".
"Ich gratuliere Joe Biden ganz herzlich zu seiner Wahl zum 46. Präsidenten der USA", erneuerte Merkel ihre am Wochenende bereits schriftlich übermittelte Gratulation. Der künftige US-Präsident kenne Deutschland und Europa gut, "ich erinnere mich gern an gute Gespräche mit ihm".
"Ebenso herzlich gratuliere ich Kamala Harris, der künftigen Vizepräsidentin", sagte Merkel weiter, und "ich freue mich darauf, sie kennenzulernen". "Als erste Frau in diesem Amt und als Kind zweier Einwanderer sei Harris für viele Menschen eine Inspiration, ein Beispiel für die "Möglichkeiten Amerikas". Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit Biden wie auch mit Harris, betonte die Kanzlerin, und wünschte ihnen "Kraft, Erfolg und Gottes Segen".
by Michael Kappeler