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Meldet das RKI falsche Zahlen? Statistik-Experte widerspricht – Keine 4. Corona-Welle in Deutschland!

Bereits seit Wochen spricht das renommierte Robert Koch-Institut (RKI) davon, dass angeblich die 4. Corona-Welle schon längst begonnen hat. Doch dieser Behauptung widerspricht nun ein Statistik-Experte. Dieser ist sich nach Auswertung seiner Daten sicher, dass es bisher noch keine 4. Corona-Welle in Deutschland gibt.

RKI sicher: 4. Corona-Welle hat bereits im August begonnen

Wenn es nach Ansicht der Experten des Robert Koch-Instituts geht, dann läuft die 4. Corona-Welle in Deutschland bereits seit Anfang August. Zwar steigen die Infektionszahlen in Deutschland, doch handelt es sich tatsächlich um die nächste Corona-Welle? Der Mathematiker Christian Hesse von der Uni Stuttgart bezweifelt nun genau diese Meinung der Experten. Er ist sich nach Auswertung der aktuellen Corona-Zahlen sicher: “Es gibt keine vierte Corona-Welle! Zumindest nicht in der Gesamtbevölkerung.” Beim Gespräch mit der “Bild”-Zeitung erklärt der Statistiker, wie er zu seiner Einschätzung kommt. Nach seiner Analyse würde eine vierte Welle hauptsächlich die Gruppe der Nicht-Immunisierten treffen, erklärte der Statistik-Professor. Deshalb hatte Hesse die Zahlen der Corona-Neuinfektionen zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften getrennt und sich diese unabhängig voneinander betrachtet.

Deutliche Unterschiede der Infektionslage

Dabei haben sich nach Meinung des Experten aber gewaltige Unterschiede ergeben. “Einige Bundesländer – darunter Bayern, Baden-Württemberg und Hessen – haben die Inzidenzen in beiden Gruppen separat ausgewiesen. Dort liegen die Inzidenzen bei den Geimpften unter 20, bei den Ungeimpften sind sie dagegen mehr als zehnmal so hoch”, erklärt der Experte diese ziemlich dramatischen Unterschiede. Nach seiner Analyse seien die höchsten Corona-Inzidenzen zur Zeit bei den 16- bis 19-Jährigen zu finden. Dort liegen die Inzidenz-Werte tatsächlich weit über 200. “Auf den Intensivstationen kommen auf einen geimpften knapp 20 ungeimpfte Patienten”, gibt Hesse bekannt und interprätiert deshalb: “Diese Zahlen zeigen, dass wir keine vierte Welle haben. Jedenfalls nicht in der Gesamtbevölkerung. Wir haben aber eine Epidemie der Nicht-Immunisierten”, lautet Hesses Ergebnis.

Statistik-Experte kritisiert Impfverweigerung als “unsozial”

Ein Problem scheint vor allem die Gruppe älterer Menschen zu sein, die sich bisher nicht gegen Covid-19 hat impfen lassen. “Von den 24 Millionen Menschen im Alter über 60 Jahren sind knapp vier Millionen noch ungeimpft, das ist fast jeder sechste in dieser Risikogruppe”, gibt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) besorgniserregende Zahlen bekannt. Auch der Uni-Mathematiker Hesse ärgert sich über diese Zahlen und fordert daher noch stärkere Impfanreize. “Sich nicht impfen zu lassen, wenn man es aus medizinischen Gründen eigentlich könnte, grenzt angesichts der präsentierten Daten an unsoziales Verhalten”, kritisiert der Experte die Impfverweigerer. Mittlerweile sind

63,1 Prozent der deutschen Bevölkerung schon vollständig geimpft worden. 67,2 Prozent aller Einwohner Deutschlands haben dagegen mindestens eine Impfung gegen das Virus erhalten. Damit seien jetzt 78 Prozent der Erwachsenen in Deutschland geimpft, laut dem RKI 73,8 Prozent der über 18-Jährigen vollständig. “Jede einzelne Impfung hilft allen für einen sicheren Winter”, hatte Spahn zuletzt auf Twitter geschrieben.

Aktuelle Zahlen aus Deutschland

Am Montag hatte das RKI 3.736 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Damit liegt der bundesweite Inzidenzwert nun bei 71.0 und wurde in seinem Abwärtstrend nun erst einmal gestoppt, nachdem der Wert mehrere Tage hintereinander gesunken war. Noch vor einer Woche hatte der Wert bei 81,9 gelegen. Damals waren 5.511 neue Ansteckungen registriert worden. Zudem habe es in den letzten 24 Stunden 13 Todesfälle durch Covid-19 gegeben. Experte Hesse bleibt bei seiner These, dass es keine 4. Welle gibt. “Die Corona-Zahlen lassen sich nicht mehr so leicht interpretieren wie zu den Zeiten als nur ein geringer Teil der Bevölkerung geimpft war”, erklärt der Experte gegeüber der “Bild”-Zeitung. Vor allem die Bezugsdaten würden sich häufig ändern. “Insbesondere das erhöhte Testaufkommen mit dem Beginn des neuen Schuljahres in den Bundesländern führte folgerichtig zu höheren Meldezahlen”, glaubt Hesse. Deshalb nennt der Experte die aktuelle Entwicklung auch “Beobachtungswelle”, die vor allem durch die vermehrte Tests zustande gekommen sei, “statt durch einee reale Verschlechterung der Infektionslage.”

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