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Mehr Züge, schnellere Verbindungen, mehr Sitzplätze: Bahn stellt neuen Fahrplan vor

Schnellere Verbindungen, mehr Sitzplätze auf stark genutzten Strecken - und ein neuer Nachtzug: Mit dem im Dezember anstehenden Fahrplanwechsel baut die Deutsche Bahn ihr Angebot im Fernverkehr deutlich aus. Zugleich soll im kommenden Jahr die Sanierung des Schienennetzes "unvermindert" weitergehen, wie die Bahn am Freitag erklärte. Bahnreisende müssen sich deshalb auch auf Einschränkungen einstellen.

Mit dem Fahrplan 2024 würden "so viele neue Verbindungen im Fernverkehr wie seit 20 Jahren nicht mehr" geschaffen, hob die Bahn hervor. Schneller und häufiger soll es vor allem zwischen den Metropolen vorangehen. Auf den nachfragestarken Verbindungen von Berlin nach Nordrhein-Westfalen und von Berlin nach München gibt es künftig neue ICE-Linien und längere Züge. Dadurch sollen bis zu 25 Prozent mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen. 

Auf der Strecke von Berlin nach NRW soll sich außerdem die Fahrzeit für Reisende dadurch verkürzen, dass das Teilen und Kuppeln der ICE-Züge in Hamm alle zwei Stunden entfällt. Zudem soll die Fahrt von Berlin nach Amsterdam künftig rund 30 Minuten weniger dauern. Darüber hinaus gibt es weitere ICE-Direktverbindung von Berlin nach Regensburg und Wien, häufigere und schnellere Verbindungen an die Ostseeküste und einen Nachtzug, der von Berlin nach Brüssel oder Paris fährt. 

Eine Erfolgsmeldung ist aus Sicht der Deutschen Bahn, dass es einen "stetigen Zulauf neuer Züge" gebe. "Wir ernten jetzt die Früchte unserer Flottenstrategie der letzten Jahre", erklärte Personenfernverkehrsvorstand Michael Peterson. "Es war richtig, dass wir auch in der Pandemie am Ausbau unserer Fernverkehrsflotte festgehalten haben", fügte er hinzu.

Die große Baustelle des bundeseigenen Konzerns bleibt indes die Schieneninfrastruktur und das zuletzt immer häufiger überlastete Bahnnetz. Dies hatte im vergangenen Jahr unter anderem dazu geführt, dass fast jeder dritte Bahnreisende mit einer Verspätung von mindestens 15 Minuten ans Ziel kam. Angesichts dessen gibt es einen ambitionierten Sanierungsplan für das Schienennetz, der die Erneuerung von 40 Streckenabschnitten bis 2030 vorsieht, die dann nacheinander jeweils für mehrere Monate vollständig gesperrt und saniert werden sollen.

Los geht es im kommenden Jahr mit der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Vom 15. Juli an soll bis zum Jahresende die komplette Infrastruktur auf der hochbelasteten Strecke erneuert werden, inklusive der Bahnhöfe. Aufgrund dieser und weiterer Baustellen werde die Bahn "das Angebot auf einigen Verbindungen zeitweise anpassen", erklärte der Konzern am Freitag. Umleitungen und Fahrplanänderungen seien bereits in den Fahrplan eingearbeitet oder würden "anlassbezogen" bekannt gegeben. Über alle großen Baumaßnahmen werde die Bahn in den Regionen "rechtzeitig informieren".

Der neue Fahrplan gilt ab dem 10. Dezember. Fahrkarten sollen ab dem 11. Oktober erhältlich sein. 

jm/pe