Auf den Kanaren sind seit Jahresbeginn bereits jetzt mehr Migranten angekommen als im bisherigen Rekordjahr 2006. Es seien in diesem Jahr bereits 32.436 Flüchtlinge auf der zu Spanien gehörenden Inselgruppe im Atlantik registriert worden, teilte am Donnerstag das Innenministerium mit. Im bisherigen Rekordjahr 2006 seien es insgesamt 31.678 Menschen gewesen, die von Afrika kommend auf den Kanaren Zuflucht und Zugang zur Europäischen Union gesucht hätten.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeuten die neuen Zahlen einen sprunghaften Anstieg der Migration um 118 Prozent.
Infolge verstärkter Kontrollen im Mittelmeer hat die Migrationsroute über die Kanarischen Inseln in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, obwohl sie lang und gefährlich ist. Die etwa 1600 Kilometer lange Überfahrt beispielsweise von Senegal zu den Kanaren dauert rund eine Woche unter oft schwierigen Wetter- und Meeresbedingungen.
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Caminando Fronteras kamen zwischen 2018 und 2022 mehr als 7800 Menschen ums Leben oder gelten als vermisst.
jes/kas