Deutsche Seenotretter haben im vergangenen Jahr mehr als 500 Menschen aus Seenot oder anderen akuten Gefahrenlagen gerettet - deutlich mehr als im Vorjahr 2022. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Dienstag in Bremen mitteilte, befreiten ihre Crews bei insgesamt 1938 Einsätzen im vergangenen Jahr 103 Menschen aus Seenot und 402 aus akuter Gefahr. 2022 hatten sie bei 1883 Einsätzen 397 Menschen aus Seenot oder akuter Gefahr gerettet.
Gefordert waren die Seenotretter im vergangenen Jahr unter anderem bei Großeinsätzen wie dem Untergang des Küstenmotorschiffs "Verity" nach einer Kollision mit dem Frachter "Polesie" in der Deutschen Bucht im Oktober. Trotz einer annähernd eintägigen Suchaktion mit mehr als 20 Schiffen und Flugzeugen blieben fünf Seeleute der "Verity" vermisst und starben. Laut DGzRS war es einer der größten Seenoteinsätze in Deutschland seit Jahren.
Insgesamt leisteten die Seenotretter, zu deren Aufgaben unter anderem auch der Kranken- und Verletztentransport von Inseln und die technische Hilfe für defekte Schiffe gehören, im Jahr 2023 rund 3500 Menschen Hilfe. 40 Boote und Schiffe wurden laut DGzRS dabei vor einem drohenden Totalverlust bewahrt.
Seit ihrer Gründung 1865 rettete die Gesellschaft bis Ende 2023 nach eigenen Angaben schon mehr als 86.800 Menschen aus Seenot und vergleichbaren akuten Gefahrenlagen. Sie unterhält heute etwa 60 Seenotrettungskreuzer und -boote entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste.
Die DGzRS ist offiziell mit der Seenotrettung im deutschen Hoheitsbereich beauftragt. Finanziert sich allerdings nur durch Spenden, staatliche Mittel nimmt sie nicht in Anspruch.
bro/cfm