Die Raststätten entlang der deutschen Autobahnen schneiden im ersten ADAC-Test seit zehn Jahren schlecht ab. 24 der 40 überprüften Anlagen bekamen nur die Note "ausreichend", wie der ADAC am Dienstag mitteilte. "Größtes Ärgernis" sind demnach die "seit jeher hohen Preise". Der Autofahrerclub bemängelte zudem zu wenig Schnellladesäulen für Elektroautos und fehlende Angebote für Camper wie die Möglichkeit, Frischwasser nachzufüllen.
Nur 15 Mal vergaben die Tester die Note "gut" - ein "sehr gut" gab es gar nicht. Beste Anlage im Test war die Rastanlage Ohrenbach West an der A7 in Bayern, die gute Bewertungen bei der Gastronomie, den Sanitäranlagen und der Außenanlage erhielt. Eine Anlage fiel mit "mangelhaft" durch: die Rastanlage Hermsdorfer Kreuz West an der A9 in Thüringen. Hier bekam nur die Gastronomie die Note "gut" - Abzüge gab es unter anderem wegen des nicht barrierefreien Zugangs und der fehlenden barrierefreien Toilette im Rastgebäude.
Kategorien bei der Bewertung der Raststätten waren neben Preisen und Sanitäranlagen das gastronomische Angebot, die Außenanlagen sowie ergänzende Services, zum Beispiel für Camper und die Fahrer von Elektro-Fahrzeugen. Bei den Sanitäranlagen gab es meist die besten Noten - drei Viertel der Rastanlagen erhielten die Note "sehr gut", viele weitere ein "gut". Beim letzten ADAC-Raststättentest waren diese Anlagen oft noch ein großes Ärgernis gewesen.
Dieses Jahr sind das die hohen Preise. Bei allen 40 Anlagen waren sie im Vergleich mit einer Stichprobe nahegelegener Autohöfe deutlich höher, wie der ADAC erklärte. In den Tankstellen-Shops waren etwa bis zu 5,99 Euro für eine Packung Kartoffelchips fällig, in der Gastronomie für einen kleinen Cappuccino to go bis zu 4,99 Euro. Deutlich überteuert waren zudem auch die Kraftstoffe an den Autobahntankstellen, wie der ADAC vor einigen Wochen bereits kritisiert hatte.
Bei den Schnellladesäulen zeigt sich laut Test "ein erheblicher Nachholbedarf". Nur etwas mehr als die Hälfte der Raststätten hat eine Schnellladesäulen mit einer Ladeleistung ab 150 oder 300 Kilowatt zu bieten. An die Bedürfnisse von Campingurlaubern haben die Raststätten offenbar gar nicht gedacht: An keiner der Anlagen konnten sie laut ADAC Frischwasser nachfüllen oder die Kassetten-Toiletten leeren.
ilo/pe