Zweieinhalb Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in dem Land die Schwelle von acht Millionen überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität starben bis Freitag mehr als 218.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Die USA sind damit vor Brasilien und Indien das Land mit den meisten bestätigten Infektions- und Todesfällen weltweit.
Zuletzt ist die Zahl der Infektionen in den USA wieder angestiegen - auf mehr als 60.000 neue Fälle pro Tag. Experten zeigen sich besorgt, dass es nicht gelingt, die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu bekommen, zumal die Grippesaison beginnt. Kritiker machen den Umgang von Präsident Donald Trump mit der Pandemie mitverantwortlich für das Ausmaß der Krise.
Als Folge der Corona-Pandemie gab die US-Regierung am Freitag das größte Haushaltsdefizit der US-Geschichte bekannt. Im Ende September ausgelaufenen Haushaltsjahr explodierte die Neuverschuldung auf 3,1 Billionen Dollar (2,6 Billionen Euro), ein Anstieg von 218 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Defizit ist mehr als doppelt so groß wie das bisherige Rekorddefizit von 1,4 Billionen Dollar im Jahr 2009 während der weltweiten Finanzkrise.
Der US-Kongress hatte angesichts der historischen Wirtschaftskrise infolge der Pandemie im März das mit einem Umfang von 2,2 Billionen Dollar größte Hilfspaket der US-Geschichte beschlossen. Verhandlungen zwischen der Regierung von Präsident Trump, seinen Republikanern und den oppositionellen Demokraten über ein weiteres Hilfspaket treten seit Wochen auf der Stelle.
by Angela Weiss