Bei einem Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi sind mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen, hunderte weitere wurden verletzt. Besonders schwer traf es Mamuju, die Hauptstadt der Provinz Westsulawesi. Dort stürzten bei dem Beben in der Nacht zum Freitag ein Krankenhaus und weitere Gebäude komplett ein, zahlreiche Menschen wurden unter den Trümmern begraben.
Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,2, sein Epizentrum lag 36 Kilometer südlich von Mamuju, 18 Kilometer unter der Erdoberfläche. Bis zum Abend bargen die Rettungsmannschaften dort 34 Leichen aus den Trümmern der eingestürzten Gebäude, zehn weitere Verschüttete konnten sie lebend bergen. Mindestens acht Menschen starben im weiter südlich gelegenen Ort Majene. Wie viele Menschen noch verschüttet sein könnten, war zunächst unklar.
Besonders heftig trafen die Erschütterungen das Krankenhaus von Mamuju. Es sei völlig zerstört worden, berichtete ein Vertreter der örtlichen Rettungsdienste. Über ein Dutzend Patienten und Mitarbeiter seien verschüttet worden, "wir versuchen gerade, sie zu bergen". Teilweise zerstört wurden demnach auch mindestens ein Hotel; der Gouverneurssitz sowie der städtische Flughafen wurden beschädigt.
Auf Aufnahmen in Onlinemedien war zu sehen, wie Einwohner von Mamuju aus der Küstenstadt fliehen. Von heftigem Regen und dem Beben ausgelöste Erdrutsche blockierten jedoch die Hauptausfallstraße, und auch andere Straßen waren geborsten.
Die Wetterbehörde warnte die Einwohner zudem vor weiteren Nachbeben, die möglicherweise noch stärker sein könnten als das erste Beben und einen Tsunami auslösen könnten. Deshalb sollten sie alle Strandgebiete meiden.
Diese Warnung sorgte für weitere Panik: Im Jahr 2018 waren bei einem Beben der Stärke 7,5 und einem Tsunami auf Sulawesi rund 4300 Menschen ums Leben gekommen.
In Indonesien gibt es immer wieder heftige Erdbeben. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo sich mehrere Erdplatten treffen und die seismische Aktivität besonders hoch ist. Am 26. Dezember 2004 hatte ein Erdbeben vor der Küste Sumatras eine Reihe von verheerenden Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans ausgelöst. Insgesamt 220.000 Menschen starben, darunter 170.000 in Indonesien.
by HANDOUT