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Mehr als 40 Tote bei Waldbränden in Algerien

25 Soldaten kommen bei Rettungseinsätzen ums Leben

Bei schweren Waldbränden in Algerien sind mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern sind 25 Soldaten, die bei Rettungseinsätzen starben, wie Präsident Abdelmadjid Tebboune am Dienstag mitteilte. Im Norden des Landes brachen nach Regierungsangaben mehr als 70 Feuer aus. Innenminister Kamel Beldjoud machte bei einem Besuch in der der betroffenen Stadt Tizi Ouzou Brandstifter für die Feuer verantwortlich. Vier Verdächtige wurden festgenommen.

Die meisten Brände wüteten in der Kabylei, einer stark bewaldeten und dicht besiedelten Bergregion östlich der Hauptstadt Algier. Innenminister Beldjoud sagte bei seinem Besuch in Tizi Ouzou, die Feuer seien "krimineller Natur". Es sei "unmöglich, dass 50 Feuer gleichzeitig ausbrechen".

Der staatliche Rundfunk meldete die Festnahme von drei mutmaßlichen Brandstiftern in Médéa im Norden Algeriens, wo es ebenfalls brannte. Ein weiterer Verdächtiger wurde demnach in Annaba in Gewahrsam genommen.

Die 25 Soldaten, die bei den Bränden ums Leben kamen, hätten bei ihrem Einsätzen zuvor rund hundert Menschen in Bejaïa und Tizi Ouzou vor dem Flammen gerettet, sagte Präsident Tebboune. 14 weitere Soldaten seien verletzt worden.

"Hilfe, die Kabylei brennt", schrieben Bewohner in Online-Netzwerken. Dort veröffentlichte Videos zeigten Bewohner, die zu Fuß oder in Autos vor den Flammen fliehen.

Die Waldbrände ereignen sich inmitten brütender Sommerhitze, die Wasserbestände werden knapp. Der wichtigste Staudamm der Region, Taksebt, ist praktisch ausgetrocknet. Der Wetterdienst sagte für Dienstag und Mittwoch Temperaturen von 42 Grad voraus.

Auch das Nachbarland Tunesien leidet derzeit unter eine Hitzewelle. Nach Angaben der Wetterbehörde wurde am Dienstag in der Hauptstadt Tunis eine Rekordtemperatur von 48 Grad gemessen.

by Ryad KRAMDI