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Mehr als 155.000 Ausbildungsverträge wurden 2022 vorzeitig beendet

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland gut 155.000 Ausbildungsverträge vorzeitig beendet worden. Damit stieg die sogenannte Lösungsquote auf 29,5 Prozent, einem Höchststand, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn am Donnerstag erklärte. Es handele sich bei der Quote jedoch nicht um eine reine Abbruchquote, wie das BIBB betonte. Viele Auszubildende schlossen nach der Vertragslösung woanders erneut einen Ausbildungsvertrag ab.

Erste Analysen des BIBB zeigten, dass die Lösungsquote dann besonders hoch ausfällt, wenn die Lage auf dem Ausbildungsmarkt aus Sicht der Jugendlichen günstig erscheint. Ist also die Aussicht auf einen neuen Job gut, entschieden sich die Betroffenen bei auftretenden Problemen häufiger für einen Wechsel des Ausbildungsbetriebes. 

Gleichzeitig seien Firmen aufgrund eines möglichen Mangels an Bewerbern eher bereit, Auszubildende einzustellen, die sie für weniger geeignet halten. Dies könne in der Folge häufiger zu Problemen im Ausbildungsverlauf und einer vorzeitigen Beendigung des Ausbildungsverhältnisses führen. 

Ein Drittel der Auflösungen von Ausbildungsverträgen geschehen laut BIBB noch in der Probezeit, ein weiteres Drittel danach, aber immer noch im ersten Ausbildungsjahr. Auf das zweite Ausbildungsjahr entfallen demnach noch 23 Prozent der Auflösungen. Spätere Vertragslösungen kämen eher selten vor, erklärte das Institut.

mb/pe