Mehr als 11.000 Beschäftigte haben sich nach Gewerkschaftsangaben am Samstag an neuen Warnstreiks bei der Deutschen Post beteiligt. Betroffen waren gut 300 Standorte im gesamten Bundesgebiet, wie die Gewerkschaft Verdi am Nachmittag weiter mitteilte. Die Warnstreiks fanden bereits den vierten Tag in Folge statt.
Verdi fordert für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen für jedes Ausbildungsjahr monatlich um 90 Euro erhöht werden. Die Gewerkschaft begründet die Forderungen auch mit hohen Gewinnen der Post während der Corona-Krise. Dies müsse sich nun in guten Einkommens- und Arbeitsbedingungen widerspiegeln.
Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis wertete die Proteste am Samstag als "ein deutliches Zeichen unserer Mitglieder in Richtung Arbeitgeber". Deren bisherige Angebote seien unzureichend: "Eine 1,5 prozentige Erhöhung der Entgelte, wie zuletzt vom Arbeitgeber angedeutet, findet bei unseren Mitgliedern keinerlei Akzeptanz." Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. und 22. September geplant.
by Tobias SCHWARZ