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Meghan Markle macht Fehlgeburt im Juli öffentlich

Frau von Prinz Harry berichtet in "New York Times" von schmerzvoller Erfahrung

Meghan Markle hat nach eigenen Angaben im Juli eine Fehlgeburt erlitten: In einem zutiefst persönlichen Beitrag für die "New York Times" beschrieb die 39-Jährige am Mittwoch die tiefe Trauer nach dem Verlust ihres zweiten Kindes mit Prinz Harry. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass Fehlgeburten nach wie vor ein Tabuthema seien und Betroffene deshalb in ihrer Trauer oftmals allein blieben.

In dem Artikel beschreibt Markle, wie sie gerade die Windel ihres Sohnes Archie gewechselt hatte, als sie einen scharfen Krampf spürte und zu Boden ging. "Während ich mein erstgeborenes Kind im Arm hielt, wusste ich, dass ich mein zweites verlieren würde".

Eine Fehlgeburt sei mit einem schier "unerträglichen Leid" verbunden, schreibt die Herzogin von Sussex weiter. Gleichzeitig sei es aber tabu, darüber zu sprechen. Dies führe zu "(ungerechtfertigter) Scham" und setze "den Kreislauf der einsamen Trauer endlos fort".

Während ihr Mann im Krankenhaus versuchte, sie zu trösten, sei ihr eines klar geworden: Der einzige Weg, jemanden bei der Heilung seiner Verletzungen zu helfen, sei, ihn als erstes zu fragen: "Wie geht es Dir?" Markle spielte dabei auf ihr berühmtes Interview mit dem Sender ITV vom Oktober 2019 ein, in der sie sich beklagte, dass sich nur wenige nach der Geburt ihres Sohnes erkundigt hätten, wie es ihr gehe.

Nach Angaben der US-Hilfsorganisation March of Dimes enden zwischen zehn und 15 Prozent der bekannten Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt. Markle pries die wenigen davon betroffenen "mutigen" Frauen, die ihre schmerzlichen Erfahrungen öffentlich gemacht hätten. Damit hätten sie anderen den Mut gegeben, sich ebenfalls zu öffnen.

Mit Blick auf die schwarzen Opfer von Polizeigewalt in den USA und die Corona-Pandemie schrieb die 39-Jährige weiter, dass viele Menschen in diesem Jahr mit "Verlust und Schmerz" konfrontiert worden seien. Gleichzeitig aber sei es das erste Mal seit langem, "dass wir uns gegenseitig wieder als menschliche Wesen sehen".

Prinz Harry und die ehemalige US-Schauspielerin hatten im Mai 2018 geheiratet, ein Jahr später kam Archie zur Welt. Ende März zog sich das Paar offiziell aus der ersten Reihe des britischen Königshauses zurück - später machte der Queen-Enkel vor allem den Druck der Medien auf sich und seine Frau für ihre Entscheidung verantwortlich. Inzwischen lebt die kleine Familie hauptsächlich in Meghans US-Heimat Kalifornien.

Auch Harrys Mutter, Prinzessin Diana, soll 1983 eine Fehlgeburt erlitten haben. Der 36-Jährige und sein älterer Bruder, Prinz William, machen die Medien auch für den Unfalltod ihrer Mutter 1997 in Paris verantwortlich.

Im Oktober hatte Topmodel Chrissy Teigen ihre Fehlgeburt auf Twitter öffentlich gemacht. Dabei postete sie auch Fotos von dem tragischen Moment. Dies brachte ihr neben Lob auch Kritik ein, doch die 34-Jährige zeigte sich unbeeindruckt: Die Fotos seien "nur für die Menschen bestimmt, die sie brauchen", erklärte sie.

Markles Entscheidung, in der "New York Times" über ihre Fehlgeburt zu berichten, erinnert an die Enthüllungen von Angelina Jolie im Mai 2013 in demselben Blatt, dass sie sich aus Angst vor Krebs vorsorglich beide Brüste entfernen ließ. Die Hollywood-Schauspielerin schrieb damals, sie habe sich zu dem Schritt an die Öffentlichkeit entschieden, damit anderen Frauen ihre Erfahrungen zugute kommen könnten.

by TOBY MELVILLE