Pozzuoli - 160 Erdbeben innerhalb von 24 Stunden haben die Region um den Supervulkan in Italien ordentlich durchgeschüttelt und so die trügerische Ruhephase der letzten Tage beendet. Die seismische Aktivität war über einen weiten Bereich der phlegräischen Felder spürbar, bis hin in den Westen der Metropole Neapel.
Das stärkste Beben, mit einer Stärke von 3,2, ereignete sich laut dem italienischen Erdbebeninstitut INGV unter Pozzuoli, in einer Tiefe von 1,6 Kilometern. Diese Tiefenlage deutet darauf hin, dass das Beben durch Gesteinsbrüche ausgelöst wurde, nicht durch übliche Untergrundbewegungen. Besonders bemerkenswert ist die überdurchschnittliche Ausbreitung der Beben, die bis zur Südseite der Bucht von Neapel zu spüren waren. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Bodenhebung wieder an Fahrt gewonnen hat, wie von Fachleuten vermutet wird. Es besteht auch die Möglichkeit eines Magma-Aufstiegs.
Im vergangenen Monat hatte der Supervulkan massive Aktivitäten gezeigt, darunter drastische Bodenhebungen in den phlegräischen Feldern, die in der Regel durch das Eindringen von Magma in ein tiefer gelegenes Reservoir verursacht werden. Dies kann zu einem Ausbruch führen, weshalb in Italien die Alarmglocken läuten. In der "Roten Zone", in der 500.000 Menschen leben, hebt sich die Bucht jeden Monat um rund einen Zentimeter. Schulen in der Vulkanregion führen bereits Notfallübungen durch, und Experten befürchten, dass es jederzeit zu einem Ausbruch kommen könnte.