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Medikamenten-Mangel in Deutschland verschärft sich – Lieferengpässe gefährden die Versorgung!

Apotheker in Deutschland schlagen Alarm! Denn zuletzt sind in Deutschland immer mehr Medikamente knapp geworden. Dies wirkt sich auf die Menge der gelieferten Produkte und auf die Länge des Versands aus und bedroht die Grundversorgung mit wichtigen Medikamenten! Ist unser aller Gesundheit bedroht? Das müssen Sie jetzt wissen:

Apotheken bekommen Probleme wegen fehlender Medikamente

Bereits seit einiger Zeit bekommt Apotheker Christoph Gulde in seiner Apotheke in Weilimsdorf große Probleme. Denn immer wieder kommt es bei bestimmten Medikamenten zu Lieferengpässen. Eigentlich ein alltägliches Problem, das sich in den letzten Monaten aber deutlich zugespitzt hat. Die Liste der fehlenden Medikamente ist mittlerweile auf über 300 verschiedene Arzneimittel angewachsen. Noch im Juli waren lediglich knapp über 200 fehlende Medikamente verzeichnet worden. Darunter befinden sich nun auch Standardmedikamente, wie zum Beispiel Paracetamolsaft für Kinder. Bei diesem Produkt hat die Anzahl der Hersteller in den letzten Jahren stark abgenommen. Eines der Probleme bei diesem Medikament ist auch, dass bei ihm eine Marktverengung entsteht, weil die gesetzlichen Krankenkassen einen sehr niedrigen Betrag für dieses Arzneimittel bezahlen. Trotz der im Augenblick steigenden Produktionskosten, haben sich die Beträge für die Medikamente bei den Krankenkassen oft nicht verändert. Und nicht nur das Medikament selbst ist teurer geworden, sondern auch die Glasfläschchen, in denen das Medikament geliefert wird. Um den Medikamentenmangel Herr zu werden, müssten die gesetzlichen Krankenkassen also dringend ihre Festpreise kontrollieren, meint Gulde, der Vorsitzende des Landesapothekerverbands in der Region Stuttgart ist.

Medikamente können wegen fehlendem Verpackungsmaterial nicht geliefert werden

Ein weiteres Problem ist er im Augenblick vorherrschende Mangel an Verpackungsmaterial. So sind aktuell Folien für einige Präparate schwer erhältlich. Sogar Kartonmaterial, um die Medikamente einzupacken ist im Augenblick knapp. Besonders bei den Erkältungsmitteln wie Ibuprofen, Prospan oder Aspirin plus C gibt es Lieferprobleme. Und auch andere Medikamente wie der Krampflöser Buscopan, der Blutdrucksenker Amlodipin oder Medikamente zum Senken der hohen Blutfettwerte wie Rosuvastatin sind im Augenblick Mangelware. Das gleiche Bild kennt Gulde auch bei den Antibiotika, wo Amoxicillin und Azithromycin zur Zeit knapp werden. Um seine Kunden einigermaßen zufriedenstellend zu betreuen forscht eine Mitarbeiterin der Apotheke täglich ein bis 2 Stunden nach Restmengen von nicht lieferbaren Medikamenten. Wie Gulde bestätigt, habe man sich mit 2 oder 3 anderen Apotheken zu diesem Zweck zusammengetan. In einigen Fällen könnte man auf ähnliche Medikamente in der gleichen Wirkstoffgruppe umsteigen. Doch es gibt natürlich auch Medikamente wo dies nicht geht. Dies ist zum Beispiel bei Tamoxifen der Fall, einem Medikament das zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt wird. Viele Hersteller sind kurzfristig aus der Produktion ausgestiegen, weil der Preis der komplizierten Herstellung nicht angemessen war. Nun müssen die Patientinnen auf eine komplett andere Therapie umgestellt werden. Bleibt zu hoffen, dass es zeitnah Lösungen gibt, um dieses ernste Problem zu beseitigen.

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