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Medienbericht: Drei deutsche Städte von Terrorverdächtigen ausgekundschaftet

Die sieben am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen festgenommenen Terrorverdächtigen sollen Anschlagsziele in Berlin, Hamburg und Dresden ausgekundschaftet haben. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, sollen die mutmaßlichen Mitglieder einer islamistischen terroristischen Vereinigung Fotos von Objekten in den drei Städten gemacht haben. Dem Medienbericht zufolge hätten die verdächtigen Männer aus Zentralasien eine ganze Anschlagsserie geplant. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wollte die Angaben des "Kölner Stadt-Anzeigers" zunächst nicht bestätigen. 

Die Verdächtigen, die sich seit längerer Zeit kannten, waren dem Medienbericht zufolge kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine 2022 mit falschen Papieren als angebliche Studenten der Universität Kiew nach Deutschland eingereist. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" soll der Kopf der Gruppe von einem Asylbewerberheim in Warendorf aus agiert haben.

Die Bundesanwaltschaft teilte mit, die Männer hätten "öffentlichkeitswirksame Anschläge" im Sinne der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verüben wollen, Zum Zeitpunkt der Festnahme habe es noch keine konkreten Anschlagspläne gegeben - die Männer hätten aber schon Anschlagsobjekte ausgekundschaftet und auch versucht, sich Waffen zu beschaffen.

Der Tipp zu der mutmaßlichen terroristischen Vereinigung kam dem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" zufolge vom niederländischen Geheimdienst. Die Strafverfolger hätten demnach beobachtet, wie die Männer Baumärkte besuchten und dort Düngemittel begutachteten, mit dessen Hilfe sich Bomben herstellen lassen.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um jeweils einen turkmenischen und kirgisischen sowie um fünf tadschikische Staatsangehörige zwischen 20 und 46 Jahren. Ende Juni 2022 sollen sie sich in Deutschland zu einer terroristischen Vereinigung zusammengeschlossen haben. Außerdem sollen sie den IS unterstützt haben. Laut Bundesanwaltschaft standen sie in Kontakt mit im Ausland befindlichen Mitgliedern eines regionalen IS-Ablegers in Afghanistan.

aka/kbh