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Massenhaft gefälschte Coronaatteste: Ärztin in Dresden vor Gericht

Vor dem Landgericht Dresden hat der Prozess gegen eine Ärztin wegen hunderter gefälschter Coronaatteste begonnen. Die Anklage wirft der Medizinerin das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse in mehr als tausend Fällen vor. Mit den gefälschten Attesten sollen Patienten zu Unrecht unter anderem von der Maskenpflicht befreit worden sein.

Der Anklage zufolge soll die Ärztin seit Beginn der Coronapandemie sogenannte Gefälligkeitsatteste ausgestellt haben. Die 66-Jährige habe Patienten pauschal bescheinigt, dass sie keine Maske tragen oder sich nicht impfen lassen können. Auch soll sie Patienten attestiert haben, dass Coronatests aus medizinischen Gründen nur durch Speicheluntersuchungen möglich seien. Die Atteste gab die Ärztin demnach ohne gesundheitliche Untersuchungen aus.

Die Medizinerin stellte laut Staatsanwaltschaft zudem Nachweise von Coronatests aus, ohne entsprechende Negativergebnisse festgestellt zu haben. Pro Test soll sie mindestens 25 Euro verlangt haben. Insgesamt kamen dadurch Einnahmen von mehreren zehntausend Euro zusammen.

Die Frau wird der Anklage zufolge der sogenannten Reichsbürgerszene zugeordnet. Sie bezeichne sich selbst als Angehörige des Indigenen Volks der Germaniten. Zudem sei sie einschlägig vorbestraft. Für den Prozess vor dem Dresdner Landgericht wurden weitere Verhandlungstage bis Ende Juni angesetzt.

Im Frühjahr 2022 und im Februar dieses Jahres durchsuchten Ermittler die Wohn- und Geschäftsräume der Angeklagten. Zudem gab es bundesweite Durchsuchungen unter anderem bei Inhabern der Atteste und Organisatoren der Sammeltermine. Unter den Verdächtigen befanden sich auch vier sächsische Polizisten, die Atteste bekommen hatten.

hex/cfm