So war der “Charity Lunch”
Charity auf der Wiesn – das klingt vor allem nach Spaß, schönen Dirndln und Gaumenschmaus. Tatsächlich gab es das alles auch beim “4. Charity Lunch”, der am heutigen Mittwoch im urig-eleganten Festzelt “Zur Bratwurst” (Hochreiter’s) auf dem Münchner Oktoberfest veranstaltet wurde. Der Charity-Gedanke kam bei dem Event allerdings auch nicht zu kurz. Dafür sorgten die Initiatoren des Vereins “Frohes Herz”, Marianne (66) und Michael Hartl (70), besser bekannt als Volksmusik- und Moderatoren-Duo Marianne & Michael (“I wui nur z’ruck zu dir”), höchstpersönlich und mit viel Verve.
Wie ernst es den beiden damit war, demonstrierten sie auch auf der Bühne. Denn ein ums andere Mal mussten sie sich freundlich aber bestimmt Gehör verschafften bei ihrer gut gelaunten Gäste-Schar – darunter Verena Kerth, Ralph Siegel und Gattin Laura, Gitta Saxx und Simone Mecky-Ballack. Der Einsatz lohnte sich aber. Bei der Versteigerung von Ibiza-Urlaub, Luxus-Dirndl, Wiesn-Tisch und Co. kamen – auch durch zahlreiche weitere Geldspenden – 25.000 Euro zusammen.
Das Geld geht an zwei Menschen und deren Familien, “die ein fürchterliches Schicksal getroffen hat”, wie Michael erklärte. Gemeint sind ein Siebenjähriger, der seit einer Gehirnblutung “zu 100 Prozent geistig und körperlich behindert” ist, und eine junge Frau, die infolge einer “Bakterieninfektion vier Finger an der rechten Hand und beide Unterschenkel verloren hat”. Von solchen Schicksalen erfahren sie “durch die Mundpost, die Presse oder über Freunde”, wie Marianne ergänzte.
Doch natürlich wurde auch gefeiert – inklusive “Schunkelmusik” – und ein Mini-Konzert gaben die beiden aus Freude über die großzügigen Gäste ebenfalls. Apropos: Von der Musik, die abends in vielen Zelten gespielt wird, ist das Volksmusik-Duo nicht so begeistert: “Mir wird es teilweise zu viel. Teilweise ist es zu Ballermann, zu laut und ich glaube auch, dass das viele Leute abschreckt. Man kann sich ja auch nicht mehr unterhalten und das ist traurig”, erklärte Marianne im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Ein anderes Thema, das auf dem Oktoberfest leicht als Spaß beginnen und dann bitterer Ernst werden kann, ist der Wiesn-Flirt. Für Marianne und Michael kommt das nicht infrage. “Wir sind ein gesetteltes Ehepaar, 46 Jahre zusammen. Was soll man da flirten? Es wäre dem Partner gegenüber unfair. Man verletzt ihn. Und ich finde, wenn ein Ehepaar glücklich zusammen ist, dann passt da kein Blatt dazwischen – und auch kein Flirt.” Es sei aber auch ein bisschen Erziehungssache, wie ernst man die Verantwortung gegenüber seinem Partner nehme, findet Marianne. “Mein Mann weiß, er hat eine tolle Frau. Ich weiß, ich habe einen tollen Mann – den gar niemand ersetzen kann”, schwärmte sie weiter.
Und zum Schluss gab es noch einen Tipp von zwei waschechten Wiesn-Profis, denn die beiden sind bereits seit dem Anstich am Samstag dabei. Wie man das durchhält? “Wir versuchen, wenig Alkohol zu trinken und dazwischen immer wieder Wasser. Also am besten Weinschorle oder Radler. Und am nächsten Tag versuchen wir, sehr basisch zu essen: zum Frühstück Haferflocken, mittags Kartoffeln und abends erst wieder Fleisch. Das ist gut für den Magen, weil man sonst übersäuert”, erklärte die gebürtige Münchnerin. Ganz ohne Alkohol sei die Wiesn aber auch langweilig, da komme keine richtige Stimmung auf, gab sie lachend zu – “aber alles mit Maß und Ziel”!
(ili/spot)