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Mann soll Schwiegermutter auf offener Straße erstochen haben - Prozess in Essen

Weil er seine Schwiegermutter auf offener Straße erstochen haben soll, muss sich ein 34 Jahre alter Mann seit Dienstag vor dem Landgericht Essen verantworten. Zum Auftakt wurde die Anklage verlesen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Dem Mann wird unter anderem Mord zur Last gelegt. Zudem wurden zu Prozessbeginn erste Zeugen vernommen.

Hintergrund der Tat war laut Staatsanwaltschaft die Trennung seiner Ehefrau im Januar wegen gewalttätiger Übergriffe des Angeklagten. Der 34-Jährige machte hingegen seine Schwiegermutter für die Trennung verantwortlich. Mit dem Mord habe er die Kontrolle über seine Ehefrau zurückgewinnen und seine verletzte Ehre wiederherstellen wollen.

Am 25. Januar lauerte der 34-Jährige demnach seiner Schwiegermutter vor deren Wohnung auf. Mit einem etwa 20 Zentimeter langen Fleischermesser habe ihr der Angeklagte rund 21 Stiche versetzt. Die Frau verblutete auf der Straße.

Bei der Attacke wurde auch eine 88-Jährige verletzt, die der Mann weggeschubst hatte. Sie fiel zu Boden und prallte gegen eine Hauswand. Wegen ihrer Verletzungen bestand zunächst Lebensgefahr. Insofern wird dem Angeklagten auch gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Der Mann äußerte sich zum Prozessauftakt nicht zu den Vorwürfen, erklärte der Sprecher. Er wolle sich aber im Laufe des Verfahren einlassen. Das Gericht setzte zunächst acht weitere Verhandlungstage fest. Ein Urteil könnte am 23. Oktober fallen. 

tbh/mt