Ab dem 24. Oktober im Handel
Am heutigen Dienstag hat Google der Welt wieder einmal neue Hardware präsentiert. Im Mittelpunkt des alljährlichen #madebygoogle-Events standen dabei vor allem die beiden frischen Smartphones Pixel 4 und Pixel 4 XL. Die Nachrichtenagentur spot on news konnte die neuen Android-Flaggschiffe bereits kurz in Händen halten. Beim ersten Test hinterließen die beiden Modelle abermals einen hervorragenden Eindruck.
Das Pixel 4 und der größere Bruder Pixel 4 XL unterscheiden sich bis auf wenige Merkmale kaum voneinander. Während die etwas kleinere Variante mit einem 5,7-Zoll-OLED-Display daherkommt, hat das XL-Model ein 6,3-Zoll-Display zu bieten. Beide verfügen über eine sogenannte “Ambient EQ Farbanpassung”, ein Kontrastverhältnis von 100.000:1, HDR-Unterstützung und eine “Smooth Display”-Funktion (bis zu 90 Hz). Letztere Option wird jedoch nicht von allen Apps unterstützt.
In beiden Geräten sorgen sechs Gigabyte Arbeitsspeicher und ein 64-Bit-Achtkernprozessor (Qualcomm Snapdragon 855) dafür, dass Apps und die Menüführung stets flüssig laufen. Und damit der Akku – 2.800 mAh beim Pixel 4 und 3.700 mAh beim Pixel 4 XL – auch den ganzen Tag durchhält, hat Google nach eigenen Angaben zudem am Energieverbrauch gedreht. Zudem ist natürlich eine Schnellladefunktion wieder mit an Bord und kabelloses Laden ist ebenfalls möglich.
Features wie “Face unlock” wurden allerdings nicht nur in Sachen Verbrauch sinnvoll angepasst. Die Smartphones bemerken etwa, wenn ein Nutzer nach dem Pixel greift und bereiten schon einmal alles zum Entsperren des Telefons vor. So soll das Unlocken über die Gesichtserkennung besonders schnell vonstatten gehen. Die Gesichtsdaten werden übrigens auf dem Titan-M-Sicherheitschip gespeichert, der sich um viele Angelegenheiten kümmert, die mit dem Thema Security zu tun haben.
Besonders spannend ist die neu eingesetzte “Motion Sense”-Technologie. Mit Gesten lässt sich so künftig das Smartphone bedienen, ohne den Screen berühren zu müssen. Ein Sensor erkennt etwa eine Wischgeste mit der Hand – und so können unter anderem Songs bei Spotify oder YouTube Music übersprungen oder Seiten eines Buches umgeblättert werden. Außerdem erkennen Pixel 4 und Pixel 4 XL, wenn ein Nutzer beispielsweise nach einem auf dem Tisch liegenden Gerät greift. Das Smartphone schaltet daraufhin automatisch sein Display an – und schaltet dies auch wieder aus, sobald sich der Nutzer weiter entfernt, was ebenfalls Energie spart.
Google verbaut in seinen neuen Modellen neben einer Frontkamera mit acht Megapixeln auch zwei rückseitige Kameras mit 16 und 12,2 Megapixeln, was unter anderem Porträt-Fotografien zu Gute kommt. Über einen Schieberegler wird es möglich, Highlights und Schatten schon vor dem Knipsen anzupassen und Details im Vorder- als auch im Hintergrund einer Aufnahme unabhängig voneinander zu modifizieren. Außerdem bekommt der gefeierte “Night Sight”-Modus, durch den Aufnahmen selbst bei widrigsten Lichtverhältnissen gelingen, ein Update auf Version 2.0. Der neue “Astrophotography”-Modus soll etwa noch imposantere Aufnahmen des Sternenhimmels ermöglichen.
Auch der Google Assistant wird intelligenter, wie schon im Mai angekündigt wurde. So soll der Sprachassistent schneller auf Anfragen antworten und soweit mitdenken, dass Aufgaben auch in Reihe abgearbeitet werden können. Zunächst werden diese Verbesserungen allerdings beim englischsprachigen Assistenten umgesetzt. Auch an der deutschsprachigen Variante werde gearbeitet, wie Google versichert. Derzeit ist aber noch nicht klar, wann das deutsche Update erscheinen soll. Das gilt ebenso für eine beeindruckende neue Aufnahme-Funktion, die gesprochene Inhalte innerhalb von Millisekunden automatisch transkribiert – ähnlich wie bei den im Frühjahr vorgestellten “Live Captions”, die Untertitel auf den Bildschirm zaubern. Das alles passiert direkt auf dem Gerät, eine Internetverbindung ist nicht notwendig.
Das Design von Pixel 4 und Pixel 4 XL fällt unterdessen gewohnt minimalistisch aus und weist unter anderem Bauhaus-Einflüsse auf. An der Geräteseite befindet sich diesmal ein dicker schwarzer Rand und die Geräte werden in den Farben “Just Black” sowie “Clearly White” ausgeliefert. Vom kleineren Pixel 4 gibt es zudem eine limitierte Edition in der Farbe “Oh So Orange”.
Beim Preis hat sich Google darauf konzentriert, dass keines der neuen Geräte in den vierstelligen Eurobereich rutscht. Das Pixel 4 liegt bei 749 Euro (64 Gigabyte Speicher) beziehungsweise 849 Euro (128 Gigabyte) und das Pixel 4 XL ist für 899 Euro (64 Gigabyte) oder 999 Euro (128 Gigabyte) ab dem 24. Oktober in Deutschland erhältlich.
Kurz zuvor, am 22. Oktober, erscheint in Deutschland Google Nest Mini zu einem Preis von 59 Euro. Am Design des neuen smarten Lautsprechers ändert sich im Vergleich zum Vorgänger nichts, beim Innenleben setzt Google allerdings auf neue Bauteile und verspricht eine bessere Rechenkapazität sowie deutlich besseren Sound. So soll der kleine Lautsprecher nicht nur besser klingen, sondern unter anderem auch Anfragen schneller abarbeiten können. Besonders löblich: Die Textiloberfläche besteht vollständig aus recycelten Plastikflaschen und auch beim Gehäuse wird mindestens 35 Prozent recycelter Kunststoff verwendet.
Ab Anfang Dezember soll in Deutschland zudem eine erneuerte Version des WLAN-Systems Google Wifi erhältlich sein. Das neue Design erinnert nicht von ungefähr an so manchen Smart-Lautsprecher. Neben einem Wifi-Router werden künftig auch Wifi-Zugangspunkte angeboten, die den Google Assistant integriert haben. Hier ist also quasi ein Google Nest Mini gleich mit eingebaut.
Mit den neuen Google Pixel Buds können Nutzer ebenfalls auf den Google Assistant zugreifen. Die komplett kabellosen Kopfhörer sollen laut Hersteller eine “exzellente Soundqualität” bieten und im Freien auf eine Entfernung von bis zu rund 90 Metern mit dem Smartphone verbunden bleiben. Erscheinen sollen die Pixel Buds im Frühjahr 2020. Angepeilt wird ein Preis von 179 US-Dollar (umgerechnet knapp 163 Euro).
Zudem hat Google erstmals ein festes Erscheinungsdatum für seinen neuen Gaming-Dienst bekanntgegeben: Stadia soll am 19. November an den Start gehen.
(wue/spot)