Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Zweifel an der Berufung einer US-Expertin in die europäische Wettbewerbsbehörde in Brüssel geäußert. Er sei "skeptisch", ob die frühere US-Regierungsbeamtin Fiona Scott Morton die richtige Wahl für den Posten der Chefökonomin für Wettbewerb sei, sagte Macron am Dienstag nach dem EU-Lateinamerika-Gipfel in Brüssel.
Scott Morton ist Wirtschaftsprofessorin an der renommierten Yale-Universität und soll die Stelle in der Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission im September antreten. Vor allem in Frankreich gibt es massive Kritik wegen eines möglichen "Interessenkonflikts". Scott Morton hat auch US-Digitalkonzerne wie Apple und Amazon beraten, gegen die die europäischen Wettbewerbshüter zuletzt hohe Strafen verhängt hatten.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager verteidigte die Personalie in einer Anhörung im Europaparlament in Brüssel. Scott Morton habe "keine Entscheidungsgewalt" in der Wettbewerbsbehörde, sondern werde nur eine beratende Rolle spielen, sagte die Dänin. "Sie entscheidet nicht, ob ein Fall geöffnet oder abgeschlossen wird." Zudem vertraue sie zu "hundert Prozent" darauf, dass Scott Morton keine Lobbyistin für Technologie-Konzerne sei.
lob/mid