Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einem Arbeitstreffen am Mittelmeer empfangen. Bei dem Kurzbesuch der Kanzlerin auf Macrons Sommerresidenz, der Festung Brégançon nahe Saint-Tropez, geht es am Donnerstag unter anderem um die Krise in Belarus und den Militärputsch in Mali. Gegen 18.30 Uhr war ein gemeinsamer Gang vor die Presse geplant und im Anschluss ein Abendessen.
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wollen Macron und Merkel nach Angaben des französischen Präsidialbüros auch über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Pandemie beraten. Zudem geht es um die künftigen EU-Finanzen und die Spannungen zwischen der Türkei, Griechenland und Zypern im östlichen Mittelmeer.
Macrons neuer Europa-Staatssekretär Clément Beaune sagte der Zeitung "Le Parisien", im deutsch-französischen Verhältnis habe es seit Macrons Amtsantritt vor gut drei Jahren "Höhen und Tiefen" gegeben. In der Frage des Corona-Fonds von 750 Milliarden Euro habe sich Merkel schließlich aber auf die französische Position zubewegt und eine "europäische Geste" gemacht.
Am Mittwoch hatten Merkel und Macron bereits an einem Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs teilgenommen. Die EU-Staaten verurteilten den Militärputsch in Mali und erklärten, dass sie den angeblichen Sieg des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko bei der Präsidentschaftswahl nicht anerkennen.
by Christophe SIMON