42601:

Luftschutzschild für Europa – Deutschland und 14 weitere EU-Länder unterschreiben Luftraum-Erklärung

Wer sich gerade mit dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland beschäftigt, wird erkennen, wie wichtig eine effiziente Luftverteidigung ist. Aus diesem Grund will Deutschland nun zusammen mit anderen europäischen Ländern und der NATO nachrüsten. Aktuell läuft nämlich ein Projekt zum Aufbau eines besseren Luftverteidigungssystems in ganz Europa. In diesem Zusammenhang hat die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Donnerstag bei einem Treffen der NATO in Brüssel eine Erklärung zur European Sky Shield Initiative unterschrieben. Wie kann uns der neue Irone Dome schützen?

Europa will Schwächen bei der Luftverteidigung ausmerzen

Mit dieser Initiative sollen die bestehenden Defizite bei der Luftverteidigung Europas geschlossen werden. Defizite gibt es bei der Abwehr von ballistischen Raketen, so wie von Drohnen und Marschflugkörpern. Durch den Start des Krieges in der Ukraine hat sich nach Einschätzung der NATO die Sicherheitslage in ganz Europa fundamental verändert. Dies mache nun große zusätzliche Anstrengungen bei der Luftverteidigung unabdingbar. Die Raketenabwehr in Europa hatte bisher vor allem mit einer Bedrohung durch den Iran spekuliert und war auch auf dieses Szenario der Bedrohung ausgerichtet. Mit der neuen Initiative soll nun neue Waffensysteme gekauft werden, die in der Lage sind, ein möglichst großes Gebiet so kostengünstig wie möglich abzudecken. “Auf diese Weise können wir gemeinsam Verantwortung für die Sicherheit unseres Kontinents übernehmen“, erklärte Christine Lambrecht anlässlich des Starts des Projekts. Neben Deutschland werden sich auch die Slowakei, Großbritannien, Lettland, Norwegen, Ungarn, Belgien, Bulgarien, Finnland, Tschechien, Litauen, Rumänien, Slowenien und die Niederlande an dem Projekt beteiligen. Auch Estland wird wohl noch auf diesen Zug aufspringen. Erstmals hatte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz diese Pläne der Initiative Ende August angekündigt und diese als “Sicherheitsgewinn für Europa“ bezeichnet.

Zusammenarbeit sorgt für deutliche Kosteneinsparungen

Zudem hatte Scholz argumentiert, dass eine Zusammenarbeit mehrerer Länder auf diesem Sektor deutlich kostengünstiger sei und einen besseren Schutz garantiere, als wenn jedes Land eine eigene Luftverteidigung erstelle. Deutschland kann im Augenblick bei der Luftabwehr bei der Bekämpfung von Flugzeugen und Hubschraubern auf Stinger-Raketen zurückgreifen. Zudem verfügt Deutschland auch über das sogenannte Patriot-System. Für dieses existieren insgesamt 12 Abschussanlagen, was aber bei weitem nicht ausreichend ist, um den Schutz von ganz Deutschland zu gewährleisten. Eine der Schwächen der deutschen Luftabwehr liegt vor allem darin, ballistische Raketen abzuwehren, deren Flugbahnen in großer Höhe verlaufen. Zuletzt hatte die Bundesregierung auf Staatsebene mit Israel verhandelt, um das israelische System Arrow 3 zu kaufen. Dabei handelt es sich um ein mehrstufiges System zur Raketenabwehr, mit denen Raketen in einer Höhe von über 100 Kilometern und sogar außerhalb der Atmosphäre zerstört werden können. Außerdem berät die Bundesregierung über den Kauf weitere Systeme vom Typ Patriot oder Iris-T, die gerade von der Bundesregierung in die Ukraine geliefert werden.

Beliebteste Artikel Aktuell: